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Die Video-Somno-Ösophagoskopie – ein neues Untersuchungsverfahren zur erweiterten Diagnostik schlafbezogener Atemstörungen
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Unser Wissen um die Rolle der Refluxkrankheit bei Atemwegserkrankungen hat sich in letzter Zeit deutlich erweitert. Gastroösophagealer Reflux (GERD) und extraösophagealer Reflux(EERD, LPR)treten häufig bei Schlafapnoe-Patienten auf und stehen offensichtlich in engem Zusammenhang mit der OSA. Wir sind der Auffassung,dass die gastroösophagealen Refluxerkrankungen durch intrathorakale Druckschwankungen bei obstruktivem Schnarchen entstehen können.Die Video-Somno-Ösophagoskopie (VSOS) ist ein neues Untersuchungsverfahren mit dem die Effekte der intrathorakalen Druckschwankungen auf die oberen Speisewege visualisiert werden können. Bei bisher 112 durchgeführten VSOS haben wir, im Anschluss an eine Videosomnoskopie(VSS),begonnen Patienten während obstruktiven Schnarchens zu oesophago-gastroskopieren.Dabei zeigte sich, v.a.bei OSA-Patienten mit Refluxbeschwerden,eine deutliche Invagination des Magens in den terminalen Ösophagus, so dass es nahe liegt, dass die obstruktive Rhonchopathie/OSA eine Rolle bei der Pathogenese der axialen Gleithernie und der Refluxkrankheit spielen.In bisher 33 VSOS konnte simultan die VSS mit einem Gerät (4,9mm Gastroskop Olympus GIF N 180) transnasal durchgeführt werden.Dies bedeutet eine erhebliche Verbesserung der Diagnostik,da VSS u.VSOS in einer Sitzung transnasal durchgeführt werden können und der Atemweg durch das schlanke Endoskop kaum alteriert wird.Unsere Untersuchungen haben gezeigt,dass Velumschnarchen deutlich geringere Druckschwankungen erzeugt als Schnarchen bei supraglottischer Obstruktion auf Zungengrund/Epiglottislevel. Sistiert das obstruktive Schnarchen, so können auch die Invaginationsphänomene der Kardia nicht mehr nachgewiesen werden.Die VSOS hat sich bisher als sicheres und innovatives Verfahren zur weiteren Erforschung der Zusammenhänge zwischen OSA und Refluxkrankheit, und als ein wertvolles Hilfsmittel zur Verbesserung der Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen erwiesen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.