Artikel
Evaluation der durchgeführten Diagnostikmethoden im Rahmen der klinischen Untersuchung durch HNO-Ärzte bei Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die klinische HNO-ärztliche Untersuchung bei Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) erfolgt meist – mangels eindeutiger Empfehlungen – nach dem Ermessen des Untersuchers. Die erhobenen Daten divergieren erheblich und erschweren einen Institutions-übergreifenden Vergleich.
Methoden: Per Fragebogen (160 HNO-Kliniken postalisch, 2.500 niedergelassene HNO-Ärzte per E-Mail) wurden gebräuchliche Untersuchungstechniken (n=23) nach Häufigkeit der Durchführung, klinischer Relevanz und Beeinflussung des Therapieentscheids evaluiert. Zur Messung der eingeschätzten Relevanz bestimmter Untersuchungsmethoden wurde aus den erhobenen Daten ein Relevanz-Index (RI) gebildet und für einzelne Arztkollektive (Schlafmediziner (SM) oder Somnologe (Som), Klinik, Niederlassung) berechnet.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 56,25% (Klinik) bzw. 4,12% (Niederlassung). Der Anteil von SM bzw. Som betrug 22,80%. Die Untersuchungen des Septums, der Nasenmuscheln, der Tonsillen und des Webbings zeigten in allen Kollektiven einen hohen RI. Die Diagnostikkriterien Mallampati-Index, Müller-Manöver, simuliertes Schnarchen und Halsumfang wurden mit einem niedrigen RI klassifiziert. Eine geprüfte schlafmedizinische Expertise (SM oder Som) hatte Auswirkungen auf die Relevanzeinschätzung für die Untersuchungen der Unterkiefermobilität und des Retrovelarraumes.
Schlussfolgerung: Die stark divergierenden Relevanzeinschätzungen bestimmter Untersuchungen durch einzelne Kollektive spiegelt die Notwendigkeit einer Vereinheitlichung HNO-ärztlicher Untersuchungen bei SBAS wieder. Zugleich werden aber Differenzen zwischen einzelnen Ärztekollektiven aufgezeigt, die es auf Basis der erhobenen Daten zu diskutieren gilt.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.