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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Der Einsatz von individuell adjustrierbaren Protrusionsschienen beim Schnarchen und Schlafapnoe Syndrom

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod717

doi: 10.3205/13hnod717, urn:nbn:de:0183-13hnod7173

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Papapostolou et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Unterkieferprotrusionsschienen (UPS) stellen heutzutage eine etablierte Methode in der Behandlung von Schnarchen (SN) und schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) dar. Ziel dieser retrospektiven Studie war die Erhebung der Langzeitergebnisse sowie der Nebenwirkungen der individuell angepassten IST®-Schienen bei SN und SBAS.

Patienten und Methode: In dem Zeitraum von 2007 bis 2012 haben wir 47 Patienten mit einer individuell adjustierbaren Protrusionsschiene versorgt. Zur Diagnosestellung wurde eine Polysomnographie oder Polygraphie sowie eine Schlafendoskopie mit Therapiesimulation durchgeführt. Zusätzlich wurde der jeweilige Vorschub, der Body Mass Index (BMI) sowie die Schlafqualität durch standarisierten Fragenbögen (Epworth Schläfrigkeitsskala, Pittsburgh-Schlafqualitätsindex) erfasst. Die Verlaufskontrollen erfolgten durchschnittlich für 24–36 Monaten.

Ergebnisse: Beim primären Schnarchen wurde durch die UPS mit einem durchschnittlichen Vorschub von 4,2 mm (2–6,5 mm) das Schnarchen um 41%,der AHI um 65,5% (0,1–5,1/h), die ESS um 27,5% (1–18),der PSQI um 31,4%(1–7)reduziert,trotz einer Erhöhung des BMI von 14,2%(23–34 kg/m²). Beim Schlafapnoe Syndrom wurde ebenfalls durch die UPS mit einem durchschnittlichen Vorschub von 4,11 mm(2–6 mm) das Schnarchen um 48%,der AHI um 77% (2–15,1/h), die ESS um 27,7% (2–16), der PSQI um 34,1% (1–9) reduziert, trotz einem erhöhten BMI von 2.1% (24–35 kg/m²). Es wurden keine dauerhaften Nebenwirkungen nachgewiesen. Die am häufigsten beklagte Verspannung des Unterkiefers konnte durch Feinjustierungen problemlos beseitigt werden.

Schlussfolgerung: Nach richtiger Selektion der Patienten bieten die individuelle adjustierbare UPS eine gute Therapiemöglichkeit für das Schnarchen und obstruktives Schlafapnoe Syndrom. Alle Patienten trugen die UPS im Mittel nach 32 Monaten noch regelmäßig und berichteten über eine Reduktion des Schnarchens und der Apnoen sowie eine Verbesserung der Schlafqualität.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.