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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Psychophysische Charakterisierung von Adaptationsvorgängen gegenüber olfaktorischen Reizen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Boris A. Stuck - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim
  • Victor Fadel - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim
  • J. Ulrich Sommer - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod701

doi: 10.3205/13hnod701, urn:nbn:de:0183-13hnod7012

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Stuck et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Adaptation gegenüber olfaktorischen Reizen bezeichnet die Reduktion der Wahrnehmung bei fortdauernder/wiederholter Stimulation. Für die Erfassung und Quantifizierung der Adaptation beim Menschen fehlte es bisher an geeigneten Techniken. Drei eigens entwickelte Protokolle hierzu wurden in der vorliegenden Studie evaluiert. Methode: An 20 gesunden, normosmischen Probanden (23,5±2,4 Jahre; 10 w) wurden 930 Messungen (Olfaktometer) mit zwei olfaktorischen Reizen in unterschiedlichen Konzentrationen durchgeführt (H2S: 1,2,4,8 ppm/PEA: 10,20%). Evaluiert wurde: (1) wie lange dauert es bei konstanter Stimulation bis der Riecheindruck verschwunden ist? (2) Wie intensiv wird ein Standardreiz wahrgenommen, der nach einer unterschiedlichen langen Adaptation nach 20s erneut präsentiert wird? (3) Wie intensiv werden verschiedene Standardreize wahrgenommen, wenn diese nach unterschiedlichen Latenzen nach vollständiger Adaptation erneut präsentiert werden?

Ergebnisse: (1) es zeigte sich ein signifikanter und linearer Anstieg der Zeit bis zum Verschwinden der Wahrnehmung mit zunehmender Konzentration. (2) mit zunehmender Latenz („Erholungszeit“) nach erfolgter Adaptation ergab sich eine signifikante, logarithmische und Konzentrations-unabhängige Zunahme der Intensität des Standardreizes. (3) mit zunehmender Dauer der vorangegangenen Adaptation ergab sich eine signifikante und lineare Abnahme der Intensität des nachfolgenden Standardreizes.

Schlussfolgerung: Mit den vorgestellten Protokollen ist es möglich, Adaptationsvorgänge beim Menschen zu quantifizieren, was eine Voraussetzung für vergleichende Studien schafft. Insbesondere ergibt sich die Möglichkeit, das Ausmaß der Adaptation für einzelne Substanzen zu quantifizieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.