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Prognostische Wertigkeit der Neck dissection bei Plattenepithelkarzinomen der Nasenhaupthöhle
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Bösartige Neoplasien der Nasenhaupthöhle sind mit ca. 3% aller Kopf-Hals-Malignome eine seltene Entität. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um Plattenepithelkarzinome. Eine oftmals späte Erstdiagnose, die Nähe zu funktionell wichtigen Strukturen und ästhetische Belange stellen hohe Ansprüche an eine erfolgreiche Chirurgie. Eine potentielle lymphogene Streuung wird als wesentliches prognostisches Kriterium diskutiert.
Methoden: In einer retrospektiven Studie untersuchten wir 30 Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Nasenhaupthöhle, welche in den Jahren 2003–2012 behandelt wurden. Neben klinisch-pathologischen Daten wurde die Prognose im Hinblick auf das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen untersucht.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 58 Jahre bei einem Geschlechterverhältnis von 1:0,5 (m:f). Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 27 Monate. Bis auf einen Patienten konnte in allen übrigen Fällen eine R0-Resektion erzielt werden. Die Tumorstadien waren 60% pT1, 27% pT2, 10% pT3 und 3% pT4. Eine Neck dissection wurde bei 22 Patienten (73%) durchgeführt. Bei keinem der Patienten fanden sich positive Halslymphknoten. Bei 4 Patienten (13%) trat ein lokoregionäres Rezidiv auf. Die mittlere rezidivfreie Zeit dieser Patienten betrug 6,5 Monate. Der einzige signifikante prognostische Faktor für das Auftreten eines Rezidivs war der Differenzierungsgrad (p=0,04).
Schlußfolgerungen: Plattenepithelkarzinome der Nasenhaupthöhle haben eine relativ gute Prognose. Als wichtigstes prognostisches Kriterium konnten wir das Grading angeben. Die Indikation zur selektiven Neck dissection sollte zurückhaltend gestellt werden, wenn klinisch kein Anhalt für eine zervikale Metastasierung besteht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.