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Untersuchung des Riech- und Schmeckvermögens bei Patienten mit hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Bisher wurde das Riech- und Schmeckvermögen bei Patienten mit einer hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie (HHT) nicht mit validierten Tests untersucht.
Methoden: Bei 54 HHT-Patienten wurde das Riechvermögen mittels „Sniffin Sticks“ und das Schmeckvermögen mittels „taste strips“ getestet. Zudem schätzen die Patienten ihr Riech- und Schmeckvermögen auf einer visuellen Analogskala (VAS) subjektiv ein.
Ergebnisse: Auf einer VAS (0=kein Riechvermögen, 100=sehr gutes Riechvermögen) schätzen die HHT-Patienten ihr Riech- bzw. Schmeckvermögen mit 65,3±27,7 bzw. 68,1±25,1 ein. Bezüglich ihrer Riechtestwerte zeigte sich im Vergleich zu Normdaten von Hummel et al. 2007 kein Unterschied in den Identifikations- bzw. Diskriminationswerten; die Werte der Schwellenbestimmung jedoch waren erniedrigt und die Patienten per Definition hyposmisch. Obwohl die Werte aller Schmeckqualitäten (süß, sauer, salzig, bitter) bei den HHT-Patienten im Vergleich zu Normdaten von Mueller et al. 2003 erniedrigt waren, waren die HHT-Patienten per Definition nicht hypogeusisch. Die Erkrankungsdauer, eine extranasale Manifestation oder unterschiedliche Therapien wirkten sich nicht signifikant auf die Riech- und Schmecktestwerte der HHT-Patienten aus.
Schlussfolgerung: HHT-Patienten haben ein vermindertes Riech- und Schmeckvermögen. Sie sind hyposmisch, aber nicht hypogeusisch. Es ist wichtig, HHT-Patienten über ihr chemosensorisches Defizit aufzuklären und Verhaltensweisen daran anzupassen, um bewusst oder unbewusst die Lebensqualität solcher Patienten zu bessern.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.