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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Numerische Analyse der Druckverteilung in der Nase während der Inspiration

Meeting Abstract

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  • corresponding author Fabian Sommer - Universität Ulm, Ulm
  • Gerhard Rettinger - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Ulm
  • Jörg Lindemann - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod697

doi: 10.3205/13hnod697, urn:nbn:de:0183-13hnod6975

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Sommer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Während der Inspiration laufen in der Nase komplexe Vorgänge zur Erwärmung und Befeuchtung der Luft ab. Pressorezeptoren der Schleimhaut gelten als Kontrollorgan. Hochauflösende in vivo Messungen der Druckverteilung in der Nase sind technisch unmöglich. In der vorliegenden Studie wurden die Druck-/Sogverhältnisse während der Inspiration mittels numerischer Simulation analysiert. Zusätzlich wurden Auswirkungen einer verengten Nasenklappe dargestellt.

Methoden: Ein virtuelles Modell einer menschlichen Nase wurde mit einer regulären und einer eingeengten Nasenklappenregion erstellt. Mittels numerischer Simulation wurden die Druckverhältnisse einer Inspiration simuliert und graphisch dargestellt.

Ergebnisse: Der negative statische Druck (konstante Belastung) ist im unteren und mittleren Nasengang am höchsten. Der größte dynamische Druck (als Resultat der kinetischen Energie) wirkt an der Nasenklappe und am Kopf der unteren Nasenmuschel. Eine Verengung der Nasenklappe bewirkt eine deutliche Abnahme der Strömung und des dynamischen Drucks an den Muschelköpfen. Eine Erhöhung des Volumens durch radikale Chirurgie (z.B. Muschelresektionen) führt zu höherer statischer Druckbelastung ohne subjektive Besserung der Atmung. Insofern scheinen vornehmlich Druckrezeptoren der Muschelköpfe auf dynamische Druckänderungen zu reagieren. Kleine Veränderungen der Klappenregion haben relevante Auswirkungen auf die Druckverhältnisse an den Muschelköpfen.

Schlussfolgerung: Die Luft- und Druckverteilung wird im vorderen Drittel der Nase bestimmt. Operative Erweiterungen über das normale Maß hinaus, aber auch geringe Stenosierungen führen zu einer Änderung dieser Verteilung mit Konsequenzen für Atmung und Schleimhautbelastung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.