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Toxizität von Salinomycin in Miniorgankulturen der Nasenschleimhaut und Lymphozyten
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Das Polyether-Antibiotikum Salinomycin stammt ursprünglich aus der Tierzucht und wurde als Inhibitor epithelialer Tumor-Stammzellen identifiziert. Vor einem Einsatz von Salinomycin in der Onkologie müssen zunächst Wechselwirkungen mit benignen Zellen evaluiert werden. Daher soll in dieser Studie die zyto- und genotoxische Wirkung auf nicht-maligne Zellen untersucht werden.
Methoden: Nasenschleimhaut-Proben von 10 Patienten wurden zu Miniorganen und Einzelzellkulturen verarbeitet. Außerdem wurden von jedem Patienten Lymphozyten isoliert. Die Behandlung mit Salinomycin erfolgte für 24 Stunden in Konzentrationen von 0,1 µM bis 175 µM. Zur Beurteilung von Zytotoxizität und Apoptose wurden der MTT-Test für die Nasenschleimhautzellen sowie der Annexin-Test für die Lymphozyten eingesetzt. DNA-Schäden wurden mit dem Einzelzell-Mikrogel-Elektrophorese-(Comet)-Assay in Konzentrationen bis 40 µM nachgewiesen. Dabei dienten unbehandelte Zellen als Negativkontrolle und mit 150 µM Methylmethansulfonat (MMS) inkubierte Zellen als Positivkontrolle.
Ergebnisse: Ab einer Konzentration von 40 µM zeigten sich im MTT-Test signifikante zytotoxische Effekte. Der Annexin-Test ergab ein Mischbild von Apoptosen und Nekrosen in Lymphozyten. Beim Comet-Assay waren im untersuchten Konzentrationsbereich keine signifikanten DNA-Schädigungen zu beobachten.
Fazit: In dieser Versuchsreihe wurden zytotoxische Eigenschaften von Salinomycin in primären humanen Zellen nachgewiesen. Die Konzentration, bei der eine Wachstumsinhibition für Stammzellen und Tumorstammzellen dokumentiert ist, liegt allerdings um das 100-fache niedriger. Weitere Versuche zur Kumulation von toxischen Schäden nach repetitiver Exposition sind vor dem weiteren Einsatz in der Onkologie notwendig.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.