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Papillomaviren in Polyposis nasi, speziell in Choanalpolypen
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Die Ätiologie der chronisch-hyperplastischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen ist trotz einiger Untersuchungen weitestgehend ungeklärt. Der einseitig gestielte Choanalpolyp, meist aus der Kieferhöhle bis in den Nasenrachenraum wachsend, bildet eine Sonderform der Polyposis nasi. Leukotrienstoffwechselstörungen und Superantigen-vermittelte Immunreaktionen (Pilze, Bakterien) stehen im Mittelpunkt des Diskurses der ursächlichen Faktoren. Eine bisher kaum beachtete Rolle könnten die auch im Rahmen des anatomisch benachbarten Oropharynx-Karzinoms viel diskutierten Papillomaviren (HPV) spielen.
Methoden: In der vorliegenden Studie wurde Polypengewebe immunhistochemisch auf HPV und das Tumor Suppressor Protein p16 untersucht und genomische DNA von Polypen- (n=166) und Choanalpolypengewebe (n=39) mit PCR-Techniken, genauer drei verschiedenen Konsensus-Primer-Systemen, auf 37 low- und high-risk Papillomaviren analysiert. Als Kontrollgewebe wurde gesunde Nasenschleimhaut (n=52) verwendet.
Ergebnisse: Die PCR-Analysen ergaben bei Polypen 15% HPV-positive Fälle, bei Choanalpolypen 56% und im Kontrollgewebe 5,8%. HPV16 konnte bei Polypen mit 76% neben HPV 11 und 56 am häufigsten nachgewiesen werden. In der Gruppe der Choanalpolypen wurden HPV16 (64%), HPV11 (13%) und doppelt positive mit HPV11/16 (23%) detektiert. Die immunhistochemischen Untersuchungen gegen HPV 11/16 und p16INK4a zeigten größtenteils deutlich angefärbte epitheliale Zellverbände in den PCR-positiven Geweben.
Schlussfolgerungen: Die vorliegende Studie zeigt klare Hinweise auf ein gehäuftes Auftreten von HPV-Infektionen des high-risk Typs HPV16 bei Polypen und insbesondere Choanalpolypen. Ob die Infektion ursächlich oder sekundär erworben ist, muss in weiteren Untersuchungen geklärt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.