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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Glomustumor der Nase – ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • corresponding author Luise Nottebaum - HNO-Klinik, Bielefeld
  • Lars-Uwe Scholtz - HNO-Klinik, Bielefeld
  • Frank Brasch - Institut für Pathologie, Bielefeld
  • Holger Sudhoff - HNO-Klinik, Bielefeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod688

doi: 10.3205/13hnod688, urn:nbn:de:0183-13hnod6889

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Nottebaum et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Glomustumoren stellen benigne Neoplasien, ausgehend von den glatten Muskelzellen der lokal vorhandenen arterio-venösen Anastomosen, dar. Diese Tumoren kommen meist im Bereich der Hände und Füße vor. Aufgrund der Abwesenheit von Glomuskörperchen in der Mukosa der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhle, ist diese Lokalisation für solche Tumoren eine Rarität (Constantinidis und Iro et al. 2000).

Fallbericht: Wir berichten über eine 51-jährige Patientin, die sich mit einer einseitigen Nasenatmungsbehinderung und frontalen Cephalgien in unserer ambulanten Sprechstunde vorstellte. Es erfolgte zunächst die Nasenendoskopie mit der 30°-Optik, wo sich ein livider Tumor zeigte, der den kompletten mittleren Nasengang bis in den Epipharynx verlegte. Die CT der NNH in der axialen und coronaren Schichtung ergab zusätzlich eine komplette Verschattung der ipsilateralen Kieferhöhle und der Stirn- und Keilbeinhöhle.

Unter der Zielstellung der kompletten Entfernung zeigte sich nach Darstellung der ersten anatomischen Landmarken ein livider, ungewöhlich stark blutender, dunkel pigmentierter Tumor aus dem mehrere Proben gewonnen wurden. Differentialdiagnostisch hatten wir den Verdacht auf ein sinusidales malignes Melanom oder ein invertiertes Papillom. Nach histologischer und immunhistochemischer Aufarbeitung und Beurteilung stellte sich die Diagnose eines nasalen Glomustumors.

Auf die weitere radiologische Diagnostik mit u.a. Angio-MRT des Schädels erfolgte die komplette Exstirpation des Tumors.

Schlussfolgerung: Differentialdiagnostisch sollte als Ursache bei einseitiger Nasenatmungsbehinderung und einseitiger Verschattung – auch ohne das Vorliegen einer Epistaxis – nicht nur an ein invertiertes Papillom, sondern auch an den seltenen benignen Tumor der Nase, wie den Glomustumor gedacht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.