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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

In vitro Untersuchungen zum Einfluss des β-Blockers Propranolol im juvenilen Angiofibrom

Meeting Abstract

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  • corresponding author Philipp Kulas - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Vivienne Willnecker - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Bernhard Schick - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod679

doi: 10.3205/13hnod679, urn:nbn:de:0183-13hnod6799

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Kulas et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mit lediglich 0,5% der im Kopf-Hals-Bereich vorkommenden Tumorerkrankungen stellt das juvenile Angiofibrom (JA) eine äußerst seltene Tumorentität dar. Histologisch als gutartig bezeichnet, wird der Tumor jedoch durch ein destruierendes Wachstum und eine sehr gute Vaskularisation charakterisiert. Ziel dieser Arbeit war es, die durch unsere Arbeitsgruppe bereits in vitro nachgewiesene Differenzierung von JA-Stromazellen zu Endothelzellen durch den Einfluss von Wachstumsfaktoren wie VEGF genauer zu bestimmen und den Einfluss des nichtselektiven β-Blockers Propranolol in vitro zu untersuchen.

Methoden: Wir untersuchten über den Zeitraum von 3 Wochen zwei verschiedene JA-Zellkulturen, welche zum einen mit zugeführtem VEGF/FGF und zum anderen mit dem β-Blocker Propranolol behandelt wurden. Hierbei wählten wir solche Kulturen aus, die bereits zu Beginn der Kultivierung einen Anteil an CD31 positiven Endothelzellen aufwiesen. Nach 3 Wochen wurden die Zellen auf die Expression von CD31 untersucht.

Ergebnisse: In unsereren Untersuchungen konnten wir keinen signifikanten Effekt durch die Zugabe von VEGF/FGF auf die Expansion von bereits vorhandenen CD31 positiven Zellen nachweisen. Hingegen konnte unter dem Einfluss von Propranolol eine deutliche Reduktion der CD31-Zellzahl beobachtet werden. So zeigten die unbehandelten Kulturen eine Expression von CD31 von bis zu 0,53% der untersuchten Zellen. Unter dem Einfluss von Propranolol lagen diese Werte bei 0,0005% bzw. 0,0004%.

Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen konnten zeigen, dass Propranolol in vitro eine hemmende Wirkung auf Endothelzellen des juvenilen Angiofibroms ausüben kann. Inwieweit dieser Wirkstoff im Rahmen eines therapeutischen Einsatzes in der Lage ist, die Tumorvaskularisation zu hemmen und somit beispielsweise als neoadjuvante Therapie genutzt werden kann, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.