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Molekulare Charakterisierung der epithelial-mesenchymale Transition bei chronischer Rhinosinusitis mit nasalen Polypen
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Chronische Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (CRSwNP) ist eine mit chronischer Entzündung und Polypenwachstum einhergehende Erkrankung der nasalen und paranasalen Schleimhäute. Die epithelial-mesenchymale Transition (EMT) spielt eine entscheidende Rolle bei der Differenzierung verschiedener Gewebe und Organe, sowie Wundheilung und Organfibrose, durch die Umwandlung von epithelialen in mesenchymale Zellen mit Stammzelleigenschaften und hat in den letzten Jahren verstärkte Aufmerksamkeit in der onkologischen Forschung erlangt.
Methoden: Im Verlauf von Nasennebenhöhlensanierungen wurden nasale Polypen und die jeweils dazugehörige untere Nasenmuschel chirurgisch entfernt. Um Unterschiede bezüglich der EMT relevanten Faktoren festzustellen, wurden molekularbiologische, biochemische und immunhistologische Methoden verwendet, sowie funktionelle Analysen durch Stimulation mit TGF-β1 zur EMT Induktion durchgeführt.
Ergebnisse: Das Homöobox-Gen Goosecoid (GSC) ist in nasalen Polypen deutlich und signifikant hoch reguliert. Durch Stimulation mit TGF-β1 kommt es in Epithelzellen nasaler Polypen zu einer verstärkten Transkription mesenchymaler Faktoren (N-Cadherin, Snail, GSC) und einer Translokation von E-Cadherin von der Zellmembran ins Zytoplasma.
Schlussfolgerung: Die chronisch-entzündliche und proliferative Natur der chronischen Rhinosinusitis mit nasalen Polypen und die hohe Rezidivrate lässt deutliche Parallelen zum Wachstum von Tumorerkrankungen erkennen. Durch Stimulation mit TGF-β1 konnte gezeigt werden, dass nasale Polypen eher in der Lage sind eine EMT zu durchgehen als die untere Nasenmuschel. Somit könnten andere mit CRSwNP assoziierter Erkrankungen, wie Asthma oder zystischer Fibrose, ihren Ursprung in nasalen Polypen haben.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.