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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Letaler Verlauf bei multiresistenter Mukormykose – Ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • corresponding author Carmela Koch - HNO-Klinik Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
  • Veronika Balau - Friedrich Löffler Institut für medizinische Mikrobiologie, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
  • Abel Peter - Klinik für Innere Medizin, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
  • Sönke Langner - Institut für diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
  • Katrin Schulz - Friedrich Löffler Institut für medizinische Mikrobiologie Universitätsmedizin Gr, Greifswald
  • Achim Beule - HNO-Klinik Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod672

doi: 10.3205/13hnod672, urn:nbn:de:0183-13hnod6722

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Koch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Mykose der NNH stellt eine seltene aber wichtige Differentialdiagnose von Verschattungen der NNH in der Bildgebung dar. Man unterscheidet drei Formen: allergische Pilzsinusitis, Pilzball und die invasive, sinunasale Mykose.

Fallbericht: Ein 71-jähriger Diabetiker stellte sich wegen mehr als 7 Tagen progredienten, frontotemporaler Cephalgien, Exophthalmus, totaler Ophthalmoplegie und Hypästhesie im Bereich des N. trigeminus (V/1) rechts vor. Paraklinisch bestanden deutliche Entzündungszeichen. Im Verlauf trat ein akuter Visusverlust durch Zentralarterienverschluss rechts hinzu. Klinisch ergab sich dringende Verdacht auf eine invasive Mykose und es schloß sich die radikale Sanierung inkl. Exenteratio orbitae an. Trotz systemischer und topischer Therapie mit liposomalem Amphotericin B unter intensivmedizinischer Überwachung kam es zu einem Progress mit Exitus letalis nach 12 Tagen. Ursächlich war eine zerebral-invasive Manifestation bei multiresistentem Mucor.

Schlussfolgerung: Auch bei insgesamt untypischer Symptomkonstellation bei gleichzeitiger bildmorphologischer Verschattung der NNH sollte eine die invasive Mykose besonders bei eingeschränkter Immunität in Erwägung gezogen werden. Sie stellt aufgrund ihrer Komplikationshäufigkeit und möglichem letalen Ausgang eine Indikation zur raschen chirurgischen Herdsanierung dar. Das Auftreten eines multiresistenten Mucors weist auf die dringende Notwendigkeit zur Entwicklung neuartiger Therapiestrategien hin.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.