gms | German Medical Science

84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Retrospektive Evaluation notwendiger operativer Interventionen bei kindlichen Tränenabflussstörungen

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Iris-Susanne Horn - Uniklinik für HNO-Heilkunde, Leipzig
  • Mandy Tittmann - Uniklinik für HNO-Heilkunde, Leipzig
  • Mathias Otto - Uniklinik für Augenheilkunde, Leipzig
  • Andreas Dietz - Uniklinik für HNO-Heilkunde, Leipzig
  • Christian Mozet - Uniklinik für HNO-Heilkunde, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod664

doi: 10.3205/13hnod664, urn:nbn:de:0183-13hnod6649

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Horn et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Tränennasenwegssystem ist zur Geburt oft noch nicht frei durchgängig. Bis zu 20% der Neugeborenen leiden unter Epiphora und rezidivierenden Dakryozystitiden, deutlich seltener sind Dakryozystozelen. Trotz hoher Spontanremissionenquoten in den ersten zwei Jahren stellt sich oft die Frage nach geeigneten Therapien bei persistierenden Beschwerden. Dazu werteten wir die Daten eigener Patienten nach Tränenwegsspülungen aus.

Methode: Zwischen 01/2006–12/2011 erhielten 193 Kinder eine endoskopisch-kontrollierte Tränenwegsspülung (TS) in Narkose. Zusätzlich wurde anhand eines Eltern-Fragebogen die prä- und postoperativen Beschwerden evaluiert.

Ergebnisse: Insgesamt erhielten 193 Kinder im Alter von 2 Wochen bis 11 Jahren eine TS (Median=1 Jahr). Die Indikationen waren angeborene Stenosen (94%), Dakryozystozelen (3%), posttraumatische Stenosen (1,5%), Tränenwegsatresien (1%) und Sonstiges (0,5%).

Bei 173 Kindern wurde ausschließlich eine TS durchgeführt. 14 Kinder erhielten zusätzlich eine Dakryozystorhinostomie. Bei 6 Kindern erfolgte die Eröffnung einer Dakryozystozele. Insgesamt lag die Rezidivrate bei 8,6%. Rezidive traten nur bei Kindern auf, die ausschließlich eine TS erhalten hatten. Die Rücklaufquote für die Eltern-Fragebögen lag bei 36,4%. Es zeigte sich eine signifikante Besserung der Symptomscores für Epiphora, rezidivierende Entzündungen und Verkrustungen (p≤0,001).

Diskussion: Bei angeborenen Tränenwegsstenosen stellt die TS eine effiziente, semiinvasive Therapie dar. Bei Nichtspülbarkeit oder therapieresistenten Fällen ist eine Dakryozystorhinostomie notwendig. Eine Besonderheit stellen Dakryozystozelen dar, die frühzeitig operativ therapiert werden sollten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.