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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Respiratorische epitheliale adenomatoide Hamartome (REAH) – benigne Läsionen in der Nase und den Nasennebenhöhlen

Meeting Abstract

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  • Raphael Hausch - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • corresponding author Guido Mühlmeier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Annette Arndt - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod658

doi: 10.3205/13hnod658, urn:nbn:de:0183-13hnod6585

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Hausch et al.
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Gliederung

Text

Hamartome sind benigne Fehlentwicklungen im Sinne eines lokalen Gewebsüberschusses des Ursprungsgewebes verschiedener Organe im menschlichen Körper. In der Nasenhaupthöhle und den Nasennebenhöhlen (NNH) sind diese Läsionen selten. Bislang liegen keine umfassenden Daten zur klinischen Relevanz und deren Therapieindikation vor.

Im Zeitraum der letzten 10 Jahre wurden konsekutiv 22 Patienten (3 Frauen, 19 Männer, Alter 57,5 Jahre im Median) mit Hamartomen im Rahmen von insgesamt 8145 im BwK Ulm durchgeführten NNH-Operationen erfasst und anhand verschiedener klinischer, histologischer, molekularbiologischer und radiologischer Kriterien differenziert.

Hauptbeschwerden, die zur Operation führten, waren in 91% Nasenatmungsbehinderung, in 82% sinusitische Beschwerden, in 36% Rhinorrhoe und in 23% Cephalgien. Die Nasenendoskopie zeigte bei 68% der Betroffenen eine Polyposis nasi. Im routinemäßig präoperativ angefertigten nativen CT der NNH wurde bei keinem der Patienten der Verdacht auf ein Hamartom gestellt. Intraoperativ fanden sich die Hamartome bei 12 Patienten im Siebbein, bei 8 Patienten im mittleren Nasengang bzw. im Infundibulum und bei zwei Patienten in der Riechrinne. Die pathologische und histologische Auswertung ergab derbe Läsionen in einer Größe von 4 bis 25 mm im größten Durchmesser mit homologem Gewebe ohne Anhalt für Dysplasien bzw. Malignität. In der Immunhistochemie ließen sich Assoziationen zu HPV-Viren 6, 11, 16 und 18 nicht nachweisen.

Respiratorische epitheliale adenomatoide Hamartome sind eine seltene Entität von ortsständigen benignen Gewebsläsionen in der Nase und den NNH, im Regelfall ohne Hinweis auf Proliferationsautonomie. Zur Abgrenzung echter Neoplasien ist eine operative Entfernung inklusive histopathologischer Klärung indiziert. Bei Nachweis eines Hamartoms ist nach bisherigen Kenntnissen keine Folgetherapie notwendig.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.