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Der Einfluss polyhexanid-haltiger Lösung auf die ziliäre Schlagfrequenz von humanen nasalen Epithelzellen
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Polyhexanid-Lösungen werden als Antiseptikum zur Therapie infizierter Wunden und zur intraoperativen Spülung eingesetzt. Im HNO-Bereich werden sie unter anderem zur Unterstützung der Eradikation multiresistenter Keime im Bereich der Nasenvorhöfe verwendet. Über den Einfluss von Polyhexanid auf die ziläre Schlagfrequenz (CBF) liegen jedoch bisher keine Daten vor.
Methoden: Nasale Epithelzellen wurden mittels transnasaler Bürstenzytologie extrahiert. Die gewonnenen Zellen wurden mit polyhexanidhaltiger Lösung (Lavasept® (LS)-Konzentrat) in verschiedenen Konzentrationen (0,1%, 0,04%, 0,02% und 0,01%) und mit Ringer-Lösung als Kontrolle versetzt. Die zilientragenden Zellen in diesen Ansätzen wurden mithilfe eines Phasenkontrastmikroskops über einen Zeitraum von 20 Minuten bei 22°C beobachtet. Die Bestimmung der CBF erfolgte über eine Hochgeschwindigkeitskamera mit minütlich angefertigten Videosequenzen von 2s Dauer.
Ergebnisse: Im Vergleich zur Kontrollgruppe nahm die CBF in Anwesenheit von Lavasept® Konzentrat, welches einer Polyhexanidkonzentration von 0,1% entspricht, bereits nach 60s signifikant (Kontr: 6,89±1,38/ LS: 1,27±1,36 Hz) ab (p=0.019). Nach 5 min zeigte sich auch bei einer Konzentration von 0,04% (Kontr: 8,25±1,79 / LS: 0,37±0,72 Hz; p=0.0029) und nach weiteren 5 min bei einer Konzentration von 0,02% (Kontr: 7,43±1,54/LS: 0,78±1,57; p=0,0006) und 0,01% (Kontr: 7,43±1,54/LS: 2,78±2,26 Hz; p=0.003) eine statistisch signifikante Abnahme der CBF.
Zusammenfassung: In der vorliegenden Studie konnte eine signifikante Abnahme der ziliären Schlagfrequenz durch Zugabe polyhexanidhaltiger Lösung in klinisch relevanten Konzentrationen gezeigt werden. Eine Anwendung dieser auf zilientragendem Epithel sollte deshalb nur mit Einschränkungen vorgenommen werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.