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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Langzeitergebnisse der Versorgung mit Gesichtsepithesen

Meeting Abstract

  • Cansel Yildiz - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Homburg/S.
  • Christopher Bohr - HNO-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • Mathias Schneider - Epithese Insitut, Zweibrücken
  • Bernhard Schick - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Homburg/S.
  • corresponding author Basel Al Kadah - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Homburg/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod634

doi: 10.3205/13hnod634, urn:nbn:de:0183-13hnod6345

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Yildiz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Defekte im Kopfbereich können durch Tumorbehandlungen oder Verletzungen entstehen sowie aufgrund von angeborenen Fehlbildungen vorliegen. Die Wiederherstellung dieser Defekte können durch die rekonstruktiv-plastische Chirurgie und/oder durch eine epithetische Chirurgie geleistet werden, die einen hohen Stellenwert in der körperlichen und psychischen Rehabilitation des Patienten einnehmen. Die vorliegende Arbeit berichtet von Langzeiterfahrungen in der Versorgung mit Gesichtsepithesen.

Patienten und Methode: Es wurden die Krankenunterlagen von 99 Patienten, die zwischen 2001 und 2011 mit einer individuell angefertigten Gesichtsepithese versorgt worden waren, retrospektiv ausgewertet. Die Patienten wurden ergänzend mit Fragebogen hinsichtlich ihrer Gesamtbeurteilung und der Beeinflussung einzelner Beschwerden durch die Gesichtsepithesen befragt.

Ergebnisse: Von den untersuchten Patienten waren 60% männlich und 40% weiblich. Der Grund für eine epithetische Versorgung war bei 50 Patienten eine Tumorerkrankung, bei 38 Patienten eine Mikrotie und bei 10 Patienten ein Unfall. Das mittlere Alter der Tumorpatienten lag bei 63 Jahren, der Mikrotiepatienten bei 27 Jahren und der Unfallpatienten bei 43 Jahren. 53 Patienten wurden mit einer Ohrepithese versorgt. 27 Patienten wurden mit einer Augenepithese und 19 Patienten mit einer Nasenepithese behandelt. 83% der epithetischen Versorgungen wurden als Magnet-getragene Epithesen ausgeführt. 10% der Patienten erlitten einen Implantatverlust der Magnet-getragenen osseointegrierten Befestigungen. Die häufigste Komplikation war eine Entzündung um die Implantate.

Schlussfolgerung: Epithetische Versorgungen können die Lebensqualität der Patienten bei bestehenden Gesichtsdefekten steigern. Die osseointegrierten Titanimplantate mit Magnetaufsetzungen bieten eine gute und verlässliche Befestigungsmöglichkeit für Epithesen und sind eine viel versprechende Alternative zur plastisch-rekonstruktiven Chirurgie.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.