gms | German Medical Science

84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Tissue plasminogen activator (tPA) und Plasminogen-activator inhibitor-1 (PAI-1) unterstützen die Gewebeintegration von Implantaten aus porösem Polyethylen

Meeting Abstract

  • corresponding author Christoph Reichel - HNO-Klinik der Universität München, München
  • Maximilian Hessenauer - HNO-Klinik der Universität München, München
  • Alexander Berghaus - HNO-Klinik der Universität München, München
  • Sebastian Strieth - HNO-Klinik der Universität Frankfurt/Main, Frankfurt/Main

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod626

doi: 10.3205/13hnod626, urn:nbn:de:0183-13hnod6267

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Reichel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Eine rasche Vaskularisierung und eine moderate Entzündungsantwort werden als Voraussetzung für die Gewebeintegration von Implantaten aus porösem Polyethylen (PPE) erachtet. Kürzlich wurde gezeigt, dass die Serinprotease Plasmin, welche als Schlüsselenzym im fibrinolytischen System fungiert, eine wichtige Rolle bei der Gewebeintegration von Biomaterial spielt. Tissue plasminogen activator (tPA), dessen Aktivität von Plasminogen-activator inhibitor-1 (PAI-1) reguliert wird, fördert die Aktivierung von Plasminogen. Welche Bedeutung tPA und PAI-1 für die Gewebeintegration von PPE-Implantaten besitzen ist bislang nicht erforscht.

Methoden: PPE-Implantate wurden in die Rückenhautkammer von weiblichen C57Bl/6J, tPA-/- und PAI-1-/- Mäusen eingebracht. Vaskularisierung und Leukozyten-Endothelzell-Interaktionen wurden an Tag 7, 10 und 14 nach Implantation mit Hilfe der in vivo Fluoreszenz-Mikroskopie analysiert. Die Gewebeintegration der Implantate wurde am Tag 14 mittels Messung der dynamischen Kraft, welche zur mechanischen Desintegration des Implantates aus dem Gewebe benötigt wird, bestimmt.

Ergebnisse: Es wurden keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl intravaskulär rollender und adhärenter Leukozyten sowie der Gefäßdichte in dem Implantat umgebenden Gewebe zwischen den Versuchsgruppen festgestellt. Allerdings waren Leukozytenrekrutierung und Gefäßdichte im Implantat in tPA- oder PAI-1-defizienten Mäusen im Vergleich zu Wildtyp-Mäusen signifikant reduziert. Die zur Desintegration des Implantates benötigte Kraft war in tPA- oder PAI-1-defizienten Mäusen ebenfalls signifikant vermindert.

Schlussfolgerungen: tPA und PAI-1 unterstützen die Gewebeintegration von Biomaterial aus PPE durch Effekte auf Leukozytenrekrutierung und Implantat-Vaskularisierung.

Unterstützt durch: Förderprogramm für Forschung und Lehre (FöFoLe) der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.