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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Endoskopische Hochgeschwindigkeitsaufnahmen bei Kindern – erste Ergebnisse

Meeting Abstract

  • corresponding author Julie de Tristan - HNO/Univ.-Klinik, Erlangen
  • Rita Patel - Department of speech and hearing sciences, Indiana University, Bloomington, USA
  • Christopher Bohr - HNO/Univ.-Klinik, Erlangen
  • Michael Döllinger - Phoniatrie und Pädaudiologie, Uni Erlangen, Erlangen
  • Denis Dubrovskiy - Phoniatrie und Pädaudiologie, Uni Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod600

doi: 10.3205/13hnod600, urn:nbn:de:0183-13hnod6004

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 de Tristan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Über Stimmlippenschwingungen bei Kindern ist wenig bekannt. Geläufig ist jedoch, dass sowohl die Anatomie von kindlichen Kehlköpfen als auch akustische und aerodynamische Parameter bei Kindern nicht nach den gleichen Kriterien wie bei Erwachsenen beurteilt werden können. In unserer Studie untersuchten wir Schwingungscharakteristika kindlicher Stimmlippen mit endoskopischen Hochgeschwindigkeitsvideos.

Methoden: Stimmlippenschwingungen wurden bei 27 Kindern und 35 Erwachsenen mit einer High Speed Kamera (4000 Bilder/Sekunde) aufgezeichnet. Daraus wurden objektive Parameter wie Amplitudenperiodizität, Zeitperiodizität, Phasensymmetrie, Raumsymmetrie und Glottisschlussinsuffizienz berechnet und mittels statistischer Analyse ausgewertet.

Ergebnisse: Kinder zeigen eine verringerte Amplitudenperiodizität als Erwachsene. Zudem liegen bei Kindern niedrigere Zeitperiodizität und erhöhte Glottisschlussinsuffizienz als bei erwachsenen Männern vor. Im Gesamten zeigen Kinder eine höhere Variabilität der Parameter Amplitudenperiodizität, Zeitperiodizität, Raumsymmetrie und Glottisschlussinsuffizienz.

Schlussfolgerung: Sowohl räumliche als auch zeitliche Komponenten von kindlichen Stimmlippenschwingungen zeigen starke Unterschiede zu Erwachsenen. Zur weiteren gezielten Analyse und klinischen Auswertung von High Speed Aufnahmen bei Kindern sollten Normwerte gefunden werden. Die vorliegende Studie ist ein erster Schritt in diese Richtung. Allerdings wird die Normierung für präpubertäre Kinder vermutlich durch entwicklungsbedingte uneinheitliche Schwingungsmuster erschwert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.