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Zur Entwicklung rezeptiver sprachlicher Fähigkeiten nach früher Cochlea-Implantation
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Eltern tauber Kinder hoffen, durch eine frühe Cochlea-Implantation (CI) auf einen mit hörenden Gleichaltrigen vergleichbaren Lautspracherwerb und eine Inklusion in die Regelschule. Vorgestellt werden Ergebnisse zur Entwicklung rezeptiv sprachlicher Fähigkeiten von Kindern, die im ersten und zweiten Lebensjahr implantiert wurden.
Methoden: In einer laufenden Evaluierung wurden 19 Kinder (Implantationsalter: 4–24 Monate) mit dem Sprachentwicklungstest für zweijährige Kinder (SETK 2) und dem Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder (SETK 3-5) getestet. Vorgestellt werden die Ergebnisse aus den rezeptiven Untertests im Entwicklungsverlauf. Die Ergebnisse der Gruppe 1 (Gr.1), im ersten Lebensjahr implantierte Kinder N=10 werden denen der Gr. 2, im zweiten Lebensjahr implantierte Kinder N=9, gegenübergestellt.
Ergebnisse: Kinder der Gr.1 erreichen im SETK 2 altersgemäße Testergebnisse und können diese in der Folgetestung bestätigen. Kinder der Gr. 2 erreichen im SETK 2 ein unterdurchschnittliches Ergebnis. Die Hälfte dieser Kinder zeigt eine Verbesserung der rezeptiv sprachlichen Fähigkeiten im SETK 3-5 und erreicht altersentsprechende Ergebnisse. Die andere Hälfte bleibt in ihren rezeptiven Fähigkeiten unterdurchschnittlich.
Schlussfolgerung: Kinder der Gr. 1 zeigen beim Eintritt in den Kindergarten altersentsprechende rezeptive Fähigkeiten, während das Sprachverständnis der Kinder aus Gr. 2 noch eingeschränkt ist. Bei einigen der Kinder aus Gr. 2 bleiben die rezeptiven Leistungen auch nach einem weiteren Jahr Hörerfahrung mit CI hinter denen der altersgleichen normal hörenden und den früher CI versorgten Kindern zurück. Diese Kinder brauchen gezielte Unterstützung um ihre Lautsprachkompetenz erfolgreich voranzubringen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.