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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Zur Entwicklung rezeptiver sprachlicher Fähigkeiten nach früher Cochlea-Implantation

Meeting Abstract

  • corresponding author Doris Adams - Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches Hörzentrum, Hannover
  • Barbara Esser-Leyding - Cochlear Implant Centrum Hannover, Hannover
  • Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches Hörzentrum, Hannover
  • Anke Lesinski-Schiedat - Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches Hörzentrum, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Angelika Illg - Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches Hörzentrum, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod598

doi: 10.3205/13hnod598, urn:nbn:de:0183-13hnod5988

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Adams et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eltern tauber Kinder hoffen, durch eine frühe Cochlea-Implantation (CI) auf einen mit hörenden Gleichaltrigen vergleichbaren Lautspracherwerb und eine Inklusion in die Regelschule. Vorgestellt werden Ergebnisse zur Entwicklung rezeptiv sprachlicher Fähigkeiten von Kindern, die im ersten und zweiten Lebensjahr implantiert wurden.

Methoden: In einer laufenden Evaluierung wurden 19 Kinder (Implantationsalter: 4–24 Monate) mit dem Sprachentwicklungstest für zweijährige Kinder (SETK 2) und dem Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder (SETK 3-5) getestet. Vorgestellt werden die Ergebnisse aus den rezeptiven Untertests im Entwicklungsverlauf. Die Ergebnisse der Gruppe 1 (Gr.1), im ersten Lebensjahr implantierte Kinder N=10 werden denen der Gr. 2, im zweiten Lebensjahr implantierte Kinder N=9, gegenübergestellt.

Ergebnisse: Kinder der Gr.1 erreichen im SETK 2 altersgemäße Testergebnisse und können diese in der Folgetestung bestätigen. Kinder der Gr. 2 erreichen im SETK 2 ein unterdurchschnittliches Ergebnis. Die Hälfte dieser Kinder zeigt eine Verbesserung der rezeptiv sprachlichen Fähigkeiten im SETK 3-5 und erreicht altersentsprechende Ergebnisse. Die andere Hälfte bleibt in ihren rezeptiven Fähigkeiten unterdurchschnittlich.

Schlussfolgerung: Kinder der Gr. 1 zeigen beim Eintritt in den Kindergarten altersentsprechende rezeptive Fähigkeiten, während das Sprachverständnis der Kinder aus Gr. 2 noch eingeschränkt ist. Bei einigen der Kinder aus Gr. 2 bleiben die rezeptiven Leistungen auch nach einem weiteren Jahr Hörerfahrung mit CI hinter denen der altersgleichen normal hörenden und den früher CI versorgten Kindern zurück. Diese Kinder brauchen gezielte Unterstützung um ihre Lautsprachkompetenz erfolgreich voranzubringen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.