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Abberrante Anlage der A. labyrinthi bei Patienten mit Akustikusneurinom – Normvariation oder erworbene Abweichung?
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Akustikusneurinome (AKN) sind gutartige Tumoren des Kleinhirnbrückenwinkels, ausgehend von den Schwann´schen Zellen des N. vestibularis. Neben dem Erhalt des N. facialis ist die Bewahrung der Hörfunktion eine der wesentlichen Herausforderungen in der Chirurgie des AKN. Hierzu ist der Erhalt der A. labyrinthi als Endarterie des Hör- und Gleichgewichtssytems eine unabdingbare Voraussetzungen. Die A. labyrinthi entspringt der A. cerebelli inferior anterior oder seltener direkt der A. basilaris und verläuft anschließend solitär im Meatus acusticus internus. Abweichend von dieser bisherigen Sichtweise fanden wir einem Patientenkollektiv (n=4) nicht nur ein Gefäß, sondern mehrere Gefäße, die im Meatus acusticus internus verliefen.
Methoden: In dieser Betrachtung wurden 4 Patienten eingeschlossen, die entweder transtemporal, suboccipital oder translabyrinthär operiert wurden. Die intraop. Darstellung der A. labyrinthi erfolgte mittels Indocyanin-Videoangiografie unmittelbar vor und nach der Exstirpation des AKN.
Ergebnisse: Bei den o.g. Patienten zeigte sich keine genau identifizierbare A. labyrinthi, sondern mehrere kleine Gefäße, die gemeinsam im Meatus acusticus internus verliefen.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse lassen den Schluß zu, dass bei einem bestimmten Anteil von Patienten mit AKN die A. labyrinthi abberrant angelegt bzw. vorzeitig verzweigt ist. Ob dies einer distinkten Normvariante entsprecht oder durch die Tumorerkrankung ausgelöst wurde, verbleibt unklar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.