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Steigerung des neuroprotektiven Effektes von Activin A und BDNF durch Zugabe von Erythropoietin
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Zur Verbesserung der Nerven-Elektroden-Interaktion wird in der CI-Forschung neben der Protektion der Spiralganglienneurone (SGN) auch eine geometrische Nähe zwischen Elektrodenkontakten und Neuriten der Zielzellen verfolgt. Vorangegangene Studien haben gezeigt, dass Activin A als neurotropher Faktor das Überleben der Spiralganglienzellen steigert. Dieser Effekt war durch gleichzeitige Gabe von BDNF sogar noch signifikanter ausgeprägt. Erythropoietin hat auf das Überleben von SGN keinen Einfluss, allerdings hat es, insbesondere in Kombination mit BDNF, einen selektiven Effekt auf die Aussprossung der Neuriten von SGN zur Folge. Ziel der Studie war es daher, den Effekt aller drei Faktoren auf SGN zu untersuchen.
Methoden: Spiralganglienneurone wurden aus neonatalen Ratten isoliert und in Zellkulturplatten in serumfreiem Medium für 48h kultiviert. Dem Medium wurden BDNF (50 ng/ml), Erythropoietin (5 ng/ml) sowie Activin A in verschiedenen Konzentrationen (50, 500 sowie 3000 ng/ml), allein oder in Kombination zugesetzt.
Ergebnisse: Es zeigten sich signifikant erhöhte neuronale Überlebensraten um die 20% in den Kulturen, die mit BDNF oder Activin A (3000 ng/ml) angesetzt wurden (p<0,001). Erythropoietin allein oder in Kombination mit Activin A hatte im Vergleich zur Kontrolle keinen Effekt auf das Überleben der Neuronen. Allerdings führte die Gabe aller drei Faktoren zu einem drastischen Anstieg der Überlebensraten auf über 60% (p<0,001).
Schlussfolgerung: Activin A wirkt gemeinsam mit BDNF und Erythropoietin in vitro als hochpotenter, neurotropher Faktor. Die Applikation eines solchen Cocktails bestehend aus mehreren neurotrophen Faktoren könnte eine verbesserte Grundvoraussetzung für eine Versorgung mit einem CI schaffen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.