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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Postoperative Veränderungen neurootologischer Tests nach Bogengangsokklusion beim Dehiszenzsyndrom

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jan H. Wagner - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Anna Zok - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Dietmar Basta - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Arne Ernst - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod577

doi: 10.3205/13hnod577, urn:nbn:de:0183-13hnod5774

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Wagner et al.
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Gliederung

Text

Bei der Diagnose des Dehiszenzsyndroms des oberen Bogengangs (SCDS) können durch den Effekt eines „dritten Fensters“ neurootologische Tests wie vestibulär evozierte myogene Potentiale (VEMP) aber auch audiometrische Daten (SLSH, TEOAE) verändert sein. Das SCDS verursacht in einigen Fällen Beschwerden, die mit einem operativen Bogengangsverschluss gebessert werden können. Inwiefern sich funktionsdiagnostische Befunde durch eine Bogenangsokklussion postoperativ verändern und daher zur Erfolgskontrolle eignen, sollte in dieser Studie überprüft werden.

Bei 16 Patienten mit symptomatischem SCDS (w9, m7; Alter 50±14 Jahre) wurden retrospektiv VEMP- und TEOAE- Antworten sowie die Reintonaudiometrie prä- und postoperativ ausgewertet. Dabei wurden VEMP-Amplituden gemessen und im Verhältnis zu Muskelvorspannung und Alter normiert. TEOAE-Antworten wurden im Sinne einer ja/nein Entscheidung überprüft. Zusätzlich wurden Veränderungen im Reintonaudiogramm erfasst.

Es zeigte sich eine Amplitudenreduktion der VEMPs (MW 160 µV ±263), die aufgrund der großen Streuung jedoch nicht statistisch signifikant war. Verluste der OAE-Antworten wurden in 10% der Fälle hauptsächlich in den hohen Frequenzen beobachtet, in 3% waren Antworten nur postoperativ ableitbar. Eine geringe Schallleitungskomponente (5–20 dB) wurde präoperativ in 8 Fällen beobachtet und verbesserte sich in 3 Fällen (37,5%) postoperativ.

Die theoretisch zu erwartenden Änderungen der Funktionsdiagnostik durch den Verschluss der Bogengangsdehiszenz ist in einigen Fällen zu beobachten, so dass diese Untersuchungen in einem größeren Kollektiv neben der subjektiven Einschätzung der Beschwerdereduktion durch den Patienten einen Hinweis zur erfolgreichen Therapie liefern könnten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.