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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Individuelle Unterschiede in der neuronalen Schallverarbeitung im Kortex von mit Hörgeräten versorgten Mongolischen Wüstenrennmäusen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Konstantin Tziridis - Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Sönke Ahlf - Universitäts-HNO-Klinik, Erlangen
  • Michael Heiden - Universitäts-HNO-Klinik, Erlangen
  • Holger Schulze - Universitäts-HNO-Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod567

doi: 10.3205/13hnod567, urn:nbn:de:0183-13hnod5679

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Tziridis et al.
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Gliederung

Text

Hörschwellenverluste werden beim Menschen im Allgemeinen durch den Einsatz individuell angepasster Hörgeräte (HG) zu kompensieren versucht. Nicht selten lösen diese Anpassungen vorhandene Hör- und Sprachwahrnehmungsdefizite aber nur unzureichend, so dass das HG vom Patienten abgelehnt wird. Da jedwede bewusste Wahrnehmung durch kortikale Verarbeitungsprozesse bestimmt wird, untersuchen wir in dieser Studie die individuellen Effekte einer akuten Hörgerätversorgung auf die Schallverarbeitung im primären auditorischen Kortex (AI) Mongolischer Wüstenrennmäuse. Die Tiere werden dafür jeweils eine Woche nach einem Schalltrauma (2 kHz, 115 dB, 75 min) akut mit einem Einkanal- (HG1, n=6) oder einem Sechskanal-Gerät (HG6, n=6) versorgt und die neuronalen Einzel- und Multizellantworten auf Reintöne in AI mit und ohne HG werden miteinander verglichen.

Die mit dem HG1 versorgten Tiere zeigten eine Woche nach Trauma zum Großteil (5/6) im Vergleich zu Kontrollmessungen vor dem Trauma keine Erhöhung der neuronalen Aktivität bei Einschalten des Hörgeräts, sowie neuroplastische Veränderungen der Charakteristischen Frequenz und neuronalen Schwelle, was auf eine Veränderung des dynamischen Antwortbereichs der Neurone hindeutet. Bei der Benutzung des HG6 zeigten 2/3 der Tiere die erwartete Erhöhung der neuronalen Aktivität sowie einen stabilen dynamischen Antwortbereich.

Diese Ergebnisse deuten auf eine natürlichere kortikale Verarbeitung von Reintönen mit dem HG6 im Vergleich zum HG1 bei Schwerhörigkeit hin. Dennoch zeigte ein Drittel der Tiere auch mit dem moderneren System keine Verbesserung gegenüber dem HG1. Gründe für diese Individuellen Unterschiede sind Bestandteil weiterer Forschung.

Unterstützt durch: Diese Studie wurde von Geers Hörgeräte GmbH unterstütz.

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Diese Studie wurde von Geers Hörgeräte GmbH unterstützt.