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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Beidseitige Tubendilatation beim Kleinkind – Eine Therapiealternative bei persistierender Mittelohrfunktionsstörung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Matthias Tisch - HNO Klinik Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Stefanie Däxle - HNO Klinik Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Heinz Maier - HNO Klinik Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod563

doi: 10.3205/13hnod563, urn:nbn:de:0183-13hnod5637

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Tisch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Tubendilatation hat sich in den letzten 2 Jahren zunehmend etabliert. Kinder wurden bislang nur in der HNO Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm dilatiert. Aus dem Gesamtkollektiv von 105 Kindern mit chronischen Mittelohrfunktionsstörungen, die wir in den letzten 18 Monaten tubendilatiert haben, stellen den Fall eines 20 Monaten alten Kindes vor.

Fall: Bei dem zum Erstbehandlungszeitpunkt 18 Monate alten Mädchen war es zwischen dem 8 und 18 Lebensmonat zu insgesamt 12 antibiotikapflichtigen Mittelohrentzündungen gekommen. Trotz intensiver hno-ärztlicher und kinderärztlicher Bemühungen war es nicht zu einer Verbesserung der Infektneigung gekommen. Nach ausführlicher Diskussion aller Therapiealternativen sowie umfangreicher Aufklärung schlugen wir den Eltern eine Epipharynxinspektion und Ohrinspektion in Narkose mit der Option einer Tubendilatation vor.

Intraoperativ waren die Tubenostien durch adenoides Gewebe erneut total verlegt, so dass eine Tubendilatation technisch nicht möglich war. Die Adenoide wurden erneut entfernt und anschließend eine topische Cortisontherapie für 3 Monate durchgeführt. Nach 3 Monaten erfolgte eine Wiedervorstellung. In der Zwischenzeit war es erneut zu 2 antibiotikapflichtigen Mittelohrentzündungen gekommen. Im Rahmen des 2. Eingriffs gelang es eine Tubendilatation mit 10 bar und 2 Minuten durchzuführen. Seit der Tubendilatation vor 11 Monaten ist das inzwischen knapp 3 Jahre alte Mädchen beschwerde- und infektfrei. Erneute Mittelohrentzündungen sind in der Zwischenzeit nicht aufgetreten.

Schlussfolgerung: Die Tubendilatation stellt nach unserer Meinung in der Zwischenzeit eine sichere und zuverlässige Therapiealternative bei konservativ therapieresistenten chronischen Mitteohrbelüftungsstörungen dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.