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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Altersabhängige Messung von oVEMPs mittels neuartiger Triggertechnik über Magnetfelddetektion

Meeting Abstract

  • corresponding author Michael Thiemer - HNO-Klinik, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Bianca Schorn - HNO-Klinik, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Dietmar Hecker - HNO-Klinik, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Julia Dlugaiczyk - HNO-Klinik, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod561

doi: 10.3205/13hnod561, urn:nbn:de:0183-13hnod5613

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Thiemer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Erst sei wenigen Jahren steht mit den okulären vestibulär evozierten myogenen Potentialen (oVEMPs) eine spezifische Untersuchungsmethode für die Utriculusorgane zur Verfügung. Da mit den bisherigen Meßmethoden nur geringe n10-Amplitude gemessen werden, entwickelten wir eine Triggermethode, welche bei jungen Probanden n10-Amplituden von ca. 20 µV erreicht. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Bestimmung der n10-Latenzen und -Amplituden inklusive Assymmetrieratio (AR) für verschiedene Altersgruppen.

Methoden: Es wurden oVEMPs bei insgesamt 58 vestibulär gesunden Probanden (Alter: 7 bis 87 Jahre), eingeteilt in 5 Altersgruppen (1.und 2. Dekade; 3. Dekade; 4. Dekade; 5. und 6. Dekade; 7. bis 9. Dekade) untersucht. Hierbei wurden als Stimuli Vibrationsreize über einen Reflexhammer appliziert, welcher induktiv über eine Magnetfelddetektion die Ableitung der oVEMPs triggerte.

Ergebnis: Es zeigten sich unabhängig vom Lebensalter stabile Latenzen der n10-Amplitude von durchschnittlich 10,33±1,61 ms (n=58). Die mittlere n10-Amplitude über alle Altersgruppen betrug 15,36 µV. Die höchsten n10-Amplituden wurden in der 3. und 4. Dekade mit 19,18±5,21 (n=19) bzw. 20,44±13,66 µV (n=15) gemessen. Danach sank die n10-Amplitude bis auf 6,81±4,87 µV in der 7.-9. Dekade (n=9). Die AR reichte von 0,05±0,05 (3. Dekade) bis 0,21±0,14 (7.–9. Dekade).

Schlussfolgerung: Mit dem neuartigen Messalgorithmus war bei zunehmendem Lebensalter eine Abnahme der n10-Amplitude zu beobachten. Die mittlere n10-Amplitude über alle Altersgruppen war jedoch doppelt so hoch wie in der Literatur beschrieben. Aufgrund der stabilen und hohen n10-Amplituden ist es mit dem angewandten Messverfahren möglich, auch im höheren Lebensalter eine zuverlässige Aussage bezüglich der Utriculusfunktion zu treffen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.