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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Auf den Kopf getroffen: neuer Triggermechanismus zur Auslösung stabiler oVEMPs

Meeting Abstract

  • corresponding author Bianca Schorn - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Bernhard Schick - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Ian Curthoys - University of Sydney, Sydney, Australia
  • Dietmar Hecker - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Julia Dlugaiczyk - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod523

doi: 10.3205/13hnod523, urn:nbn:de:0183-13hnod5237

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Schorn et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Messung okulär vestibulär-evozierter myogener Potentiale (oVEMPs) zur Bestimmung der Utrikulusfunktion stellt aufgrund der niedrigen n10-Amplituden ein Problem in der neurootologischen Diagnostik dar. Unser Ziel war daher die Entwicklung eines neuartigen Triggermechanismus zur Auslösung von oVEMPs mit großen Amplituden und hoher Signalstabilität.

Methoden: Zur Auslösung vibrationsinduzierter oVEMPs wurden Schläge mit einem Reflexhammer auf die Stirn (Fz), sowie ein neuartiger elektromotorischer Triggermechanismus, bei gesunden Probanden (N=31) und Patienten mit einer Neuropathia vestibularis (N=16) eingesetzt. Zur Berechnung der Signalstabilität mittels Pearson-Korrelation wurden die VEMPs als diskrete Energiesignale betrachtet.

Ergebnisse: In der Kontrollgruppe wurden n10-Amplituden (base to peak) von 19 ± 9,2 µV bzw. 20,7 ± 11,4 µV unter dem rechten bzw. linken Auge bestimmt. Die Asymmetrie-Ratio (AR) betrug hierbei 6,4 ± 5,8% mit einem 95%-Konfidenzintervall (CI) von 4,4 bis 8,5%. Bereits nach durchschnittlich 6 Hammerschlägen wurde eine Signalstabilität von über 95% erreicht. Bei Patienten mit einer Neuropathia vestibularis wurde unter dem Auge kontralateral zur Läsion eine n10-Amplitude von 8,84 ± 5,58 µV gemessen, auf der ispsilateralen Seite betrug diese 17,6 ± 8,2 µV. Hieraus resultierte eine AR von 38,4 ± 22,7% mit einem 95% CI von 27,3 bis 49,6%.

Schlussfolgerung: Der neuartige Triggermechanismus erlaubt die Messung symmetrischer oVEMPs mit größeren Amplituden als bisher in der Literatur beschrieben. Aufgrund der hohen Signalstabilität können bereits nach wenigen Hammerschlägen stabile Potentiale abgeleitet werden. Des Weiteren kann mit dieser Methode zwischen normaler Otolithenfunktion und einseitigem vestibulären Defizit unterschieden werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.