Artikel
Glia-Neuron-Interaktion auswachsender Spiralganglienneuriten bei der Maus
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Gliazellen des zentralen und peripheren Nervensystems sind essentiell für die Entwicklung, den Erhalt und die Regeneration von Neuronen und deren Neuriten. Periphere axonalen Schäden induzieren eine Wallersche Degeneration, die initial hauptsächlich durch nicht-myelinisierende Schwann-Zellen begleitet wird. Schwann-Zellen können hierbei in einen unreifen Zustand dedifferenzieren und durch erhöhte Ausschüttung von neurotrophen Faktoren und extrazellulären Matrixmolekülen ein günstiges Milieu für das regenerative Neuritenwachstum schaffen. Im Innenohr ist die Rolle der Schwann-Zellen in Bezug auf eine mögliche Regeneration von Spiralganglienzellen (SGZ) bisher weitgehend unklar.
In den hier vorgestellten Untersuchungen wurden SGZ-Kulturen aus neugeborenen Mäusen mit verschiedenen neurotrophen Faktoren sowie extrazellulären Matrixmolekülen modifiziert, um deren Einfluss auf die cochleäre Glia-Neuron-Interaktion zu untersuchen.
In der frühen Kultivierungsphase (48 Stunden) zeigte sich ein deutlicher Einfluss auf die Glia-Neuron-Interaktion durch Neurotrophin 3 und Brain Derived Neurotrophic Factor im Sinne einer reduzierten Kontaktaufnahme zwischen Schwann-Zellen und auswachsenden Neuriten der SGZ. Die anderen Faktoren hingegen förderten die Vernetzung zwischen Schwann-Zellen und Neuriten mit der Folge einer geringeren Neuritenlänge und einer früheren Faszikelbildung.
Die Untersuchungen zeigen die mögliche Modulation nicht nur des Neuritenlängenwachstums, sondern auch der Glia-Neuron-Interaktion durch neurotrophe Faktoren in vitro und damit auch der Möglichkeit einer Steuerung der Kollateralbildung sowie die Orientierung der auswachsenden Neuriten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.