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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Glia-Neuron-Interaktion auswachsender Spiralganglienneuriten bei der Maus

Meeting Abstract

  • corresponding author Katharina Schaumann - Uniklinik Duesseldorf HNO, Düsseldorf
  • Stefan Hansen - HNO Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Thomas Klenzner - HNO Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - HNO Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod516

doi: 10.3205/13hnod516, urn:nbn:de:0183-13hnod5165

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Schaumann et al.
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Gliederung

Text

Gliazellen des zentralen und peripheren Nervensystems sind essentiell für die Entwicklung, den Erhalt und die Regeneration von Neuronen und deren Neuriten. Periphere axonalen Schäden induzieren eine Wallersche Degeneration, die initial hauptsächlich durch nicht-myelinisierende Schwann-Zellen begleitet wird. Schwann-Zellen können hierbei in einen unreifen Zustand dedifferenzieren und durch erhöhte Ausschüttung von neurotrophen Faktoren und extrazellulären Matrixmolekülen ein günstiges Milieu für das regenerative Neuritenwachstum schaffen. Im Innenohr ist die Rolle der Schwann-Zellen in Bezug auf eine mögliche Regeneration von Spiralganglienzellen (SGZ) bisher weitgehend unklar.

In den hier vorgestellten Untersuchungen wurden SGZ-Kulturen aus neugeborenen Mäusen mit verschiedenen neurotrophen Faktoren sowie extrazellulären Matrixmolekülen modifiziert, um deren Einfluss auf die cochleäre Glia-Neuron-Interaktion zu untersuchen.

In der frühen Kultivierungsphase (48 Stunden) zeigte sich ein deutlicher Einfluss auf die Glia-Neuron-Interaktion durch Neurotrophin 3 und Brain Derived Neurotrophic Factor im Sinne einer reduzierten Kontaktaufnahme zwischen Schwann-Zellen und auswachsenden Neuriten der SGZ. Die anderen Faktoren hingegen förderten die Vernetzung zwischen Schwann-Zellen und Neuriten mit der Folge einer geringeren Neuritenlänge und einer früheren Faszikelbildung.

Die Untersuchungen zeigen die mögliche Modulation nicht nur des Neuritenlängenwachstums, sondern auch der Glia-Neuron-Interaktion durch neurotrophe Faktoren in vitro und damit auch der Möglichkeit einer Steuerung der Kollateralbildung sowie die Orientierung der auswachsenden Neuriten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.