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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Nutzung der zeitlichen Signalfeinstruktur beim Hören mit CI: Ein Vergleich zweier Sprachverarbeitungsstrategien

Meeting Abstract

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  • corresponding author Tobias Rottmann - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Andreas Büchner - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod512

doi: 10.3205/13hnod512, urn:nbn:de:0183-13hnod5129

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Rottmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In den meisten Cochlea-Implantat-Sprachprozessoren kommen Sprachverarbeitungsstrategien zum Einsatz, die auf der Strategie CIS basieren. CIS nutzt im Wesentlichen Informationen der Einhüllenden des eintreffenden Signals und übertragt diese unter Berücksichtigung des Ortsprinzips auf den Hörnerv. In den aktuellen Sprachverarbeitungsstrategien der Firma MED-EL werden in Anlehnung an das Periodizitätsprinzips zusätzlich Informationen der Signalfeinstruktur im Tieftonbereich übertragen. In dieser Studie wurden die Strategien FS4 und FSP miteinander verglichen. Mit der FSP-Strategie können bis zu vier tieffrequente Kanäle mit zeitlicher Codierung stimuliert werden, jedoch haben die Patienten in der Regel weniger aktive Kanäle (1 bis 2). Bei der neueren Strategie FS4 ist nun sichergestellt, dass die zeitliche Codierung bei allen Patienten auf vier Elektroden umgesetzt wird. Es wird untersucht, wie sich die FS4-Strategie im Vergleich zur FSP-Strategie bezüglich des Sprachverstehens verhält.

Material und Methode: Es handelt sich um eine gematchte, randomisierte, prospektive und einseitig verblindete Studie. Das Patientenkollektiv wird in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe wird auf die neue Sprachverarbeitungsstrategie umgestellt, während die andere die bisher verwendete Verarbeitungsstrategie behält. Die Probanden werden über 12 Monate getestet, um evtl. vorhandene Lerneffekte zu erfassen.

Das Sprachverstehen mit beiden Strategien wird mittels HSM-Satztest im Störgeräusch (SNR von 10dB) erfasst.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Patienten der Gruppe 1 (N=3), mit Umstellung auf FS4, erreichten nach 6 Monaten im HSM-Satztest im Störgeräusch 70% und akut mit FSP 71%. Die Patienten der Gruppe 2 (N=4) erreichten mit FSP 69% und akut mit FS4 57%. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse sind zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Aussagen bezüglich einer zu bevorzugenden Sprachverarbeitungsstrategie möglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.