Artikel
Vestibularisschwannom-Operationen an der HNO-Universitätsklinik Erlangen, Kopf- und Halschirurgie im Zeitraum 2000–2012
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Bei einem Vestibularisschwannom stehen drei Therapiewege, die „Wait and Scan“-Strategie, eine Operation bzw. eine Bestrahlung zur Verfügung.
Es wurden die Daten von n=325 Patienten ausgewertet, die bei einem Vestibularischwannom von 2000 bis 2012 in der HNO-Universitätsklinik Erlangen behandelt wurden. Davon wurden 40,0% (n=130) der Patienten translabyrinthär (n=44 (33,8%)), transtemporal (n=54 (41,5%)) oder subokzipito-lateral (n=32 (24,6%)) operiert. 33,2% (n=108) der Patienten wurden im Rahmen der „wait and Scan“-Strategie kontrolliert und 26,8% (n=87) bestrahlt.
Die mittlere Größe der Vestibularisschwannome lag präoperativ bei 9,58x7,19 mm für transtemporal-, bei 12,52x7,46 mm für translabyrinthär- und bei 21,29x14,36 mm für suboccipito-lateral Operierte.
Präoperativ bestand bei den translabyrinthär Resezierten zu 63,6% (n=28) eine chronische peripher vestibuläre Störung bzw. zu 20,5% (n=9) ein Vestibularisausfall. Bei den transtemporal Resezierten wurden Raten von 44,4% (n=24) bzw. 5,6% (n=3) und bei den subokzipito-lateral Operierten Werte von 50% (n=16) bzw. 25% (n=8) ermittelt.
Unmittelbar postoperativ trat eine Fazialisparese (House 4–6) bei 15,6% (n=7) der translabyrinthär, bei 31,5% (n=17) der transtemporal und bei 28,1% (n=9) der subokzipito-lateral Operierten auf, deren Rate sich im Verlauf vor allem in der translabyrinthären und transtemporalen Gruppe zurückbildete. Bei der letzten Nachsorge wurde eine Fazialisparese (House 4–6) nur bei 4,9% (n=2) der translabyrinthär, bei 4,1% (n=2) der transtemporal und bei 20,0% (n=6) der subokzipito-lateral Operierten ermittelt.
Neben der Fazialisparese wurden die Hörminderungen und weitere Komplikationen ausgewertet. Insgesamt ergaben sich Komplikationen bei 15,0% (n=20) der Operationen, davon fielen 7,5% (n=10) auf den transtemporalen, 3,8% (n=5) auf den suboccipito-lateralen und 3,8% (n=5) auf den translabyrinthären Zugangsweg.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.