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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Veränderungen der kardialen autonomen Modulation und Abschätzung des kardiovaskulären Risikos bei Patienten mit akutem Hörsturz

Meeting Abstract

  • corresponding author Julia Ritter - HNO- Klinik Jena, Jena
  • Steffen Schulz - Fachhochschule Jena, Jena
  • Andreas Voss - Fachhochschule Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO- Klinik Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod505

doi: 10.3205/13hnod505, urn:nbn:de:0183-13hnod5058

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Ritter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Ursachen für einen akuten Hörsturz (sudden sensorineural hearing loss) sind unklar. Eine vermutete Ursache sind Durchblutungsstörungen des Innenohres. Ziel der vorliegenden Studie war es zu untersuchen, ob Patienten mit akutem Hörsturz im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe eine veränderte kardiale autonome Modulation aufweisen, die einen Hinweis auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko darstellen kann.

Methoden: Wir untersuchten prospektiv 10 Probanden und 20 Patienten mit einem akuten Hörsturz zu Therapiebeginn und nach 3 Monaten. Als Methoden zur Erfassung der kardialen autonomen Modulation wurden u.a. die Variabilität der Herzfrequenz und des Blutdruckes verwendet. Zusätzlich wurde eine extrakranielle Dopplersonografie der großen Halsarterien durchgeführt. Zur Detektion des Therapieerfolges wurde die Änderung der Hörleistung zu Therapiebeginn und 3 Monate nach Therapie dokumentiert. Zur Erfassung und Bewertung von chronischem Stress wurden der DASS- Fragebogen und das Trierer Inventar zum chronischen Stress (TICS) verwendet.

Ergebnisse: Die Patienten zeigten im Mittel eine signifikante Verbesserung der Hörleistung nach 3 Monaten. Die Untersuchungen der Stressparameter, der Dopplersonografie und der Herzratenvariabilität ergaben keine signifikanten Unterschiede bei beiden Gruppen. Die linearen und nicht-linearen Untersuchungen der Blutdruckvariabilität jedoch zeigten hochsignifikante Unterschiede im Sinne einer erhöhten sympathischen Aktivität und erniedrigten Variabilität beim Kollektiv der Hörsturzpatienten, was auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko hindeutet.

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse liefern weitere Ansätze in der Ursachenforschung des akuten Hörsturzes und in der Etablierung neuer diagnostischer Strategien.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.