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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Klangfarbenwahrnehmung und Instrumentenerkennung bei Cochlea Implantat Trägern

Meeting Abstract

  • corresponding author Verena Pyschny - Cochlear Implant Centrum Köln, Köln
  • Heinz Klünter - Uniklinik Köln / Cochlear Implant Centrum, Köln
  • Ruth Lang-Roth - Uniklinik Köln / Cochlear Implant Centrum, Köln
  • Hartmut Meister - Universität zu Köln / Jean-Uhrmacher Institut, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod496

doi: 10.3205/13hnod496, urn:nbn:de:0183-13hnod4968

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Pyschny et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Durch die Klangfarbe können zwei Töne unterschieden werden, die ansonsten von gleicher Lautstärke, Tonhöhe und Dauer sind. Nach dem Modell von Grey (1977) kann die Klangfarbe besonders gut durch den spektralen Schwerpunkt (Fc) und die spektrale Irregularität (SpIrr) definiert werden. Bei NH zeigte sich, dass diese beiden Parameter dazu beitragen, dass verschiedene Musikinstrumente unterschieden werden können.

Für viele Cochlea Implantat (CI) Nutzer ist die Wahrnehmung von musikalischen Parametern wie Tonhöhe und Klangfarbe sehr schwierig. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, ob CI Träger in der Lage sind Unterschiede in der Klangfarbe wahrzunehmen und ob dies in Zusammenhang mit der Instrumentenerkennung steht.

Methode: Die klanglichen Stimuli wurden jeweils nur in einem Merkmal, entweder in Fc oder in SpIrr, künstlich verändert. Die Diskriminationsleistung von 12 CI Trägern wurde mit Hilfe eines 3AFC-Verfahren zur Bestimmung des noch wahrnehmbaren Unterschiedes gemessen.

Die Erkennung von 10 Instrumenten wurde mit Hilfe der Mu.S.I.C. Testbatterie (Brockmeier et al., 2010) gemessen. Da die persönliche Musikerfahrung ebenfalls eine große Rolle bei der Instrumentenerkennung spielt, wurde der Münchner Musikfragebogen (Brockmeier et al., 2007) vor diesem Hintergrund ausgewertet.

Ergebnisse: Die Ergebnisse des 3AFC-Verfahrens zeigen, dass CI-Träger durchaus in der Lage sind Unterschiede in Fc sowie in spIrr zu erkennen. Zwischen den Ergebnissen der Klangfarbenwahrnehmung und der Instrumentenerkennung konnte jedoch kein eindeutiger Zusammenhang festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Die Instrumentenerkennung hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, die nicht allein durch die Wahrnehmung der Klangfarbe zu erklären ist.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.