Artikel
CI Versorgung bei asymmetrischem Hörverlust und single sided deafness – Einfluss auf Lebensqualität, Tinnitusbelastung und psychische Komorbiditäten
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Auch Patienten, die nur auf einem Ohr die CI-Kriterien treffen und auf dem anderen Ohr eine Normakusis, (single sided deafness, SSD) bzw. einen asymmetrischen Hörverlust (AHL) haben, können hinsichtlich des Hörens und Sprachverstehens von einem CI profitieren. Ziel der Studie war es zu untersuchen, welcher zusätzliche Benefit bei diesen Patienten für die Bereiche HRQoL, Tinnitusbelastung und psychische Komorbiditäten resultiert.
Methoden: In die Studie wurden 31 Erwachsene eingeschlossen (25 AHL, 6 SSD). Mit den folgenden validierten Fragebögen wurden Scores zur HRQoL (NCIQ, SF 36), zur Tinnitusbelastung (Tinnitusfragebogen nach Göbel) und zu psychischen Komorbiditäten Stress, (PSQ), Depressivität (ADSL) und Ängstlichkeit (GAD-7) bestimmt. Zusätzlich wurden Daten zum Sprachverstehen in Ruhe und im Störgeräusch erhoben (FB Einsilber, HSM-Satztest, OLSA und Oldenburger Inventar, OI)
Ergebnisse: In beiden Gruppen zeigte sich eine signifikante Verbesserung der HRQoL und korrespondierend dazu auch eine signifikante Verbeserung der subjektiven Beurteilung des Hörens (OI). Auch die Tinnitusbelastung verbesserte sich nach CI
Versorgung signifikant. Zusätzlich ergaben die psychometrischen Tests eine Reduktion der Anzahl von Patienten mit hohen Scores für Stressbelastung, Depressivität und Ängstlichkeit. AHL und SSD Patienten profitierten vergleichbar von der Verbesserung des Sprachverstehens in Ruhe und im Störgeräusch, SSD Patienten zusätzlich vom Head-Shadow-Effekt.
Schlussfolgerung: Die CI Versorgung bei AHL und SSD Patienten hat einen positiven Einfluss auf die HRQoL, die Tinnitusbelastung und psychische Komorbiditäten. Beidseitig hörende Patienten erzielten in allen untersuchten Bereichen einen zusätzlichen Benefit.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.