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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Einfluss einer 7-tägigen tagesklinischen Intensivtherapie auf die Serumkortisolkonzentration bei Patienten mit chronischem Tinnitus

Meeting Abstract

  • corresponding author Stefanie Nestler - Tinnituszentrum Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Jendrik Steffin - Tinnituszentrum Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Agnieszka Szczepek - Tinnituszentrum Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Birgit Mazurek - Tinnituszentrum Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod480

doi: 10.3205/13hnod480, urn:nbn:de:0183-13hnod4806

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Nestler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Es ist bekannt, dass Tinnituspatienten, als chronisch gestresste Patienten, einen verminderten Kortisolspiegel haben. Wir konnten bereits nachweisen, dass die 7-tägige tagesklinische Intensivtherapie am Tinnituszentrum der Charité, welche die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) vermittelt, zu einer signifikanten Erhöhung des Morgenpeaks im Kortisol-Tagesprofil führt. Die Werte wurden dabei im Speichel der Patienten bestimmt und spiegelten die Konzentration des freien Kortisols wieder. Im Blut findet sich Kortisol zu 75% gebunden an Transcortin (CBG), zu 15% gebunden an Albumin und nur zu 10% in freier Form. In der vorliegenden Studie soll untersucht werden, ob die Effekte der Intensivtherapie, gemessen an psychometrischen Parametern auch im Blut und somit an der Gesamtkonzentration des Kortisols nachzuweisen sind.

Methoden: Es erfolgte die Bestimmung der Serumkonzentration von Kortisol aus venösem Vollblut der Tinnituspatienten (n=49) und der Kontrollgruppe (n=49) zum Zeitpunkt t0 (Therapiebeginn), t1 (Therapieende) und t2 (acht Wochen nach Therapieende), jeweils zwischen 8.00 Uhr und 9.30 Uhr. Die Kortisolbestimmung erfolgte mittels Immunoassay.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt t0 wiesen die Tinnituspatienten im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant geringere Serumkortisolkonzentrationen auf. Zum Zeitpunkt t1 konnte bereits eine signifikante Zunahme des Serumkortisols auf Werte der Kontrollgruppe zum Zeitpunkt t0 gemessen werden. Zwischen t1 und t2 kam es zu einer weiteren signifikanten Erhöhung.

Schlussfolgerung: Der Effekt der 7-tägigen Tinnitus-Intensivtherapie am Tinnituszentrum der Charité korrelierte wie zuvor mit der Erhöhung der Speichelkortisolkonzentration ebenso mit der Erhöhung der Serumkortisolkonzentration. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kortisolkonzentration im Serum sowie im Speichel einen möglichen objektiven Parameter zur Erfassung des mit Tinnitus verbundenen Stresses darstellen kann.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.