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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Vergleich des Sprachverstehens bei Erwachsenen nach sequentiell-bilateraler Cochlea-Implantation

Meeting Abstract

  • corresponding author Stefan Lyutenski - MHH HNO, Hannover
  • Gert Joseph - MHH HNO, Hannover
  • Thomas Lenarz - MHH HNO, Hannover
  • Anke Lesinski-Schiedat - MHH HNO, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod458

doi: 10.3205/13hnod458, urn:nbn:de:0183-13hnod4587

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Lyutenski et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der vorliegenden Studie wird das Sprachverstehen mit Cochlea-Implantaten bei sequentiell versorgten Erwachsenen verglichen. Das Ziel ist es herauszufinden, welche Faktoren einen relevanten Einfluss auf den Erfolg mit dem sogenannten „zweiten“ Cochlea-Implantat haben.

Patienten und Methode: Die Datenbank der HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover umfasst über 6.000 Patienten, die zwischen Juli 1984 und September 2012 mit einem Cochlea-Implantat versorgt worden sind. 94 von diesen Patienten erfüllten die folgenden Selektionskriterien: Zustand nach sequentiell-bilateraler Cochlea-Implantation, keine Reimplantation oder Revisionsoperation, kein Restgehör auf beiden Ohren, Hörerfahrung in der bilateralen Situation in einem Zeitraum zwischen sechs und zwölf Monaten, keine anatomische Pathologie des Felsenbeins. Das Sprachverstehen wurde im Freifeld durch den HSM-Satztest in Ruhe und mit Rauschen (10 dB SNR) sowie den Freiburger Einsilbertest jeweils ca. ein Jahr nach der Implantation getestet.

Ergebnis: In allen Vergleichen des Sprachvertsehens zwischen dem ersten (CI1) und dem zweiten Cochlea-Implantat (CI2) zeigte sich eine Tendenz zu besseren Ergebnissen mit dem CI1. Eine statistische Signifikanz konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Es zeigte sich keine Korrelation zwischen der Differenz der Ergebnisse mit dem CI2 und dem CI1 und den folgenden Faktoren: Intervall zwischen den Implantationen, Ertaubungsdauer bis zum CI1 und CI2, Alter beim CI1 und CI2.

Schlussfolgerung: Der Vorteil einer bilateralen Cochlea-Implantation ist unumstritten. Nach einer genauen Analyse konnten wir keinen signifikanten Unterschied zwischen dem CI1 und CI2 aufzeigen. Die weitere Analyse wird zeigen, ob im Einzelfall auch abhängig von dem Produktalter geringe individuelle Unterschiede doch festzustellen sind.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.