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Ototoxizität intratympanal applizierter Gadolinium basierter Kontrastmittel in Patienten mit M. Menière
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Leitliniengerecht wird die Diagnose des Morbus Menières seit Jahrzehnten anhand der typischen klinischen Symptomtrias gestellt. In den letzten Jahren wurde jedoch eine neue bildgebende Methode mit Darstellung des endolymphatischen Hydrops in der MRT entwickelt. Das Kontrastmittel wird intratympanal appliziert, in die Perilymphe aufgenommen und somit der perilymphatische Raum getrennt vom endolymphatischen Raum im MRT dargestellt. Tiermodelle haben gezeigt, dass Gadolinium unverdünnt in vitro die Haarzellen-Morphologie verändern kann. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der auditorischen Funktion von Patienten mit M. Menière vor und nach der intratympanalen Applikation von Gadolinium.
Methoden: 65 Patienten mit eindeutigem oder wahrscheinlichem M. Menière wurden in der Studie eingeschlossen. Alle Patienten erhielten eine audiologische Diagnostik mittels Tonaudiogramm und Sprachaudiogramm vor der intratympanalen Applikation von Gadolinium basiertem Kontrastmittel. Eine Kontrolluntersuchung erfolgte 24 Stunden und eine Woche nach der Applikation.
Ergebnisse: In der Tonaudiometrie fanden sich im Durchschnitt der Frequenzen 0,5–3kHz sowie in den einzelnen Frequenzen keine relevanten Veränderungen der Hörschwelle nach intratympanaler Gabe von Gadolinium. In der Sprachaudiometrie zeigte sich ebenfalls keine signifikante Veränderung nach Applikation. Subjektiv kam es zu keiner Hörverschlechterung.
Schlussfolgerungen: In dieser Studie an 65 Patienten konnte kein ototoxischer Effekt des intratympanal applizierten Kontrastmittels gefunden werden. Dieses Ergebnis ist von grosser Bedeutung für die klinische Praxis, da die MRT-morphologische Diagnostik des endolymphatischen Hydrops zukünftig an Bedeutung gewinnen wird. Dennoch sind Langzeitstudien hierzu erforderlich.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.