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Testung oberflächenfunktionalisierter Cochlea-Implantate
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Nach cochleärer Implantation bildet sich Bindegewebe um den Elektrodenträger von Cochlea-Implantaten, das zu steigender elektrischer Impedanz und geringerer frequenzselektiver Reizung des Hörnerven führt. Für einen natürlichen Höreindruck, besserer Integrität und Funktionalität der Implantate muss die Bindegewebsbildung reduziert werden. Ein Ansatz dafür sind physikalische Methoden zur Oberflächenstrukturierung. In vitro Versuche dazu zeigten bereits vielversprechende Ergebnisse.
Methoden: Mittels Femtosekundenlaser nanostrukturierte Elektrodenprototypen werden im Meerschweinchenmodell auf ihre Eigenschaft getestet, die implantationsbedingte Bindegewebsbildung zu beeinflussen. In ersten Versuchsgruppen wird die Nanorauhigkeit der Platinkontakte variiert. Eine Gruppe mit unstrukturierten Elektroden dient als Kontrolle.
Die Implantation der Elektroden erfolgt nach Tympanotomie durch das runde Fenster in die Scala tympani. Über einen postoperativen Zeitraum von 4 Wochen erfolgen neben der Bestimmung akustischer und elektrischer Hörschwellen, Messungen der Reizausbreitung des elektrischen Feldes und frequenzspezifische Impedanzmessungen, die Rückschlüsse auf die Bindegewebsbildung ermöglichen.
Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen ähnliche Impedanzanstiege im Vergleich der unstrukturierten Elektroden der Kontrollgruppe mit denen einer manuell auf den Platinkontakten aufgebrachten Rauhigkeit.
Schlussfolgerung: Die untersuchte Struktur bedingte keine signifikante Hemmung des Bindegewebswachstums. Weitere Strukturen auf Platin bzw. Silikon werden getestet, um den Einfluss der Oberflächenstrukturierung auch in vivo zu bestätigen.
Unterstützt durch: DFG SFB 599 T2
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.