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Evaluation prognostischer Parameter für die Stapesplastik bei Patienten mit Otosklerose
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Die Einschätzung der Prognose steht im Mittelpunkt der Indikationsstellung operativer Interventionen. Dies gilt insbesondere für Elektiveingriffe, wie der Stapesplastik.
Methoden: In einer retrospektiven Studie untersuchten wir 128 Patienten mit Otosklerose, bei denen im Zeitraum zwischen 2007 und 2012 162 Stapesplastiken durchgeführt wurden. Neben prä- und perioperativen Parametern wurde das postoperative Ergebnis anhand audiometrischer Daten ausgewertet und im Hinblick auf die Prognose bewertet. Um einen unabhängigen postoperativen Vergleichsmaßstab zu schaffen, führten wir zur Beurteilung als neuen Indikator die relative Verbesserung ein, welche die Verbesserung der Schallleitungskomponente (SLK) im Verhältnis zur präoperativen SLK beschreibt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 44,7 Jahre bei einem Geschlechterverhältnis von 1:1,4 (m:f). Die mittlere SLK im Frequenzbereich von 0,5 bis 4 kHz betrug 29,4 dB. Die Verbesserung der SLK nach Detamponade betrug im Mittel 16,9 dB. Faktoren mit signifikantem Einfluss auf die relative Verbesserung der SLK nach Operation waren das absolute Ausmaß der präoperativen SLK, das präoperative gewichtete Gesamtwortverstehen und die präoperative Luftleitungshörschwelle (alle p<0,05). Faktoren mit signifikantem Einfluss auf die Verbesserung der Knochenleitungsschwelle waren das Geschlecht und das Vorhandensein sowie die Verdeckungslautstärke eines präoperativen Tinnitus (alle p<0,05).
Schlußfolgerungen: Am untersuchten Patientenkollektiv konnten wir neue präoperative klinische und audiometrische Prognosefaktoren für den Ausgang einer Stapesplastik bei Otosklerose ermitteln und bekannte bestätigen. Diese sollten bei der Beratung und Indikationsstellung zur Stapesplastik Berücksichtigung finden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.