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Beziehung zwischen präoperativem Tympanogramm und intraoperativem Ohrbefund bei Kindern
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Hintergrund: Neben der Anamnese und dem klinischen Untersuchungsbefund wird als Funktionsuntersuchung bei Kindern vor Paracentese und ggf. Paukendrainage das auch in den Leitlinien empfohlene Tympanogramm regelmäßig durchgeführt. Der Kurvenverlauf stellt dabei die Trommelfellbeweglichkeit in Abhängigkeit vom Luftdruck im äußeren Gehörgang dar und gibt dadurch Auskunft über die Druck- und Schwingungsverhältnisse im Mittelohr und soll so Aufschluss über eine mögliche Mittelohrpathologie, beispielsweise einem Paukenerguß, geben.
Methoden: Insgesamt konnten retrospektiv 435 Patienten, die sich im Zeitraum von Januar bis Dezember 2011 einer Paracentese, ggf. mit Paukendrainage unterzogen hatten, in die Studie eingeschlossen werden. Das Studienkollektiv bestand aus 264 männlichen und 171 weiblichen Patienten mit einem Durchschnittsalter von 4,2 Jahren. Der präoperative Trommelfellbefund, die Ergebnisse des präoperativ durchgeführten Tympanogramms sowie der intraoperative Ohrbefund wurden miteinander verglichen. Zusätzlich erfolgte ein Vergleich der unterschiedlichen Altersgruppen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Tympanogramm findet als objektive audiologische Methode neben der klinischen, HNO-ärztlichen Untersuchung mit Ohrmikroskopie regelmäßig Anwendung im Rahmen der Beurteilung einer Mittelohrpathologie. Die Druckmessung ist dabei auch bei kleinen Kindern möglich. Die Ergebnisse der Untersuchung müssen dabei allerdings gerade bei kleinen und unruhigen Kindern sowie Pathologien im Bereich des Gehörganges mit der Klinik und dem Untersuchungsbefund korreliert werden und dürfen nicht allein als Grundlage einer Operationsindikation dienen. Problematisch wirkt sich ebenfalls die Anwendung vorkonfektionierter Ohrpassstücke aus. Hier zeigen sich altersabhängige Unterschiede.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.