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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Prospektive Entwicklung des postoperativen Sprachverstehens nach Tympanoplastik bei chronischer Otitis media

Meeting Abstract

  • corresponding author Benedikt Knof - HNO-Zentrum am Ev. Krankenhaus, Oldenburg
  • Karsten Plotz - Jade-Hochschule, Inst. f. Hörtechnik und Audiologie IHA, Oldenburg
  • Anne Krack - HNO-Zentrum am Ev. Krankenhaus, Oldenburg
  • Jan Stumper - HNO-Zentrum am Ev. Krankenhaus, Oldenburg
  • Rüdiger Schönfeld - HNO-Zentrum am Ev. Krankenhaus, Oldenburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod432

doi: 10.3205/13hnod432, urn:nbn:de:0183-13hnod4322

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Knof et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Tympanoplastiken I/III bei chron. Otitis media COM (mesotympanalis CMOM und epitympanalis CEOM). In der Literatur werden erfolgreiche operative Behandlungen mit Verringerung der Schallleitungskomponente (air-bone gap) belegt (Gierke et al. 2011). Aus Sicht des Patienten steht die Verbesserung des Hörvermögens und des Sprachverstehens im Alltag im Vordergrund. Das Ziel war die Untersuchung der Entwicklung des Hörvermögens in Ruhe sowie im Störgeräusch.

Methoden: An den Hör- und Sprachtestmessungen nahmen präoperativ 14 Patienten teil. Zum Zeitpunkt der Operation lag das durchschnittliche Alter der Patienten bei 54±12, 2 Jahren (Median: 54 Jahre). 10 männlich im Alter von 51, 7±11, 5 Jahren (Median: 52 Jahre) und 4 weiblich im Alter von 59±10, 9 Jahren (Median: 59 Jahre). Davon n=7 mit CMOM, n=6 mit CEOM, n=1 Adhäsivprozess. Untersuchungen erfolgten prä-operativ (präOP), sowie an 2 Kontroll-Terminen nach 6 (postOP1) und 12 Wochen (postOP2).

Ergebnisse: Der %-Hörverlust im Audiogramm präOP 53,6% verbesserte sich bereits zur 1. Kontrolle nach 6 Wochen postOP1 45,0%, mit signifikanter Differenz von 8,6%. Der Hörverlust in dB (HV) im Freiburger Zahlentest (FBZ) zeigte eine signifikante Verbesserung von 2,5 dB. Das Sprachverstehen in Ruhe mit den Freiburger Einsilbern in Prozent (%, FBE) bei 50 dB verbesserte sich innerhalb der ersten 6 Wochen von präOP zu PostOP1 um 12,5% und von postOP1 zu postOP2 um weitere 20%.

Schlussfolgerungen: Der air-bone-gab ergab unmittelbar post-OP mit der Literatur übereinstimmende Verbesserungen. Das Luftleitungs-Hörvermögen (Tonaudiogramm, LL-Schwelle und FBZ mit KH) zeigte bereits nach 6 Wochen stabile Werte, während das Sprachverstehen (FBE) bis zum 12 Wochen Termin postOP2 weiter signifikant zunahm. In der Patientenaufklärung sollte auf diese insgesamt 3-monatige Gewöhnungsphase innerhalb derer sich das Sprachverstehen noch weiter verbessert eingegangen werden.

Unterstützt durch: AIN-Audiologie Initiative Niedersachen, genehmigt von der Ethik-Kommission der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.