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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Effekte von Anstiegs-, Abfall- und Plateauzeiten auf okuläre vestibulär evozierte myogene Potentiale

Meeting Abstract

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  • corresponding author Claudia Kantner - Klinikum der Universität München / Schwindelzentrum, München
  • Robert Gürkov - Klinikum der Universität München / HNO-Klinik, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod423

doi: 10.3205/13hnod423, urn:nbn:de:0183-13hnod4237

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Kantner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Okuläre vestibulär evozierte myogene Potentiale (oVEMPs) stellen die Antwort extraokulärer Muskeln auf eine Stimulation des Vestibularsystems durch akustische Reize dar. Neueren Studien zufolge sind oVEMPs in erster Linie ein Maß für die Funktion des Utrikulus. oVEMPs werden stark von den Eigenschaften des verwendeten Stimulus wie beispielsweise der Frequenz beeinflusst. Ziel dieser Studie ist es, den Effekt der Stimulusdauer auf Amplituden und Latenzen von oVEMPs zu untersuchen.

Methoden: Bei 32 gesunden Probanden wurden luftleitungsinduzierte oVEMPs gemessen. Als Stimuli dienten 500 Hz Tonbursts bei 100 dB nHL mit den Parametern Anstiegs-Plateau-Fallzeit 0–4–0 ms, 4–0–4 ms, 2–2–2 ms und 2–4–2 ms.

Ergebnisse: Bei allen Probanden waren mithilfe aller Stimuli oVEMPs auslösbar. Der 4-0-4 ms Stimulus erzeugte tendentiell kleinere Amplituden, während die anderen Stimuli vergleichbare Amplituden ergaben. Die n1 und p1 Latenzen waren für den 0–4–0 ms Stimulus signifikant kürzer als für den 2–2–2 ms Stimulus, wohingegen die Latenzen beim 4-0-4 ms Stimulus eine signifikante Verlängerung zeigten.

Schlussfolgerungen: Eine Vielzahl verschiedener Stimuli ist geeignet, um oVEMPs bei gesunden Probanden auszulösen. Eine ausreichende Plateauzeit scheint dabei für große Amplituden entscheidend zu sein. Lange Anstiegs- und Fallzeiten gehen hingegen mit verlängerten Latenzen einher. Für die klinische Praxis empfehlen wir den 2–2–2 ms Stimulus, da er reproduzierbar oVEMPs hervorruft, ohne das Ohr unnötiger akustischer Energie auszusetzen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.