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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Biophysikalische und klinische Untersuchungen zur Kraftankopplung des teilimplantierbaren Knochenleitungshörsytem alpha (Fa. Sophono) ohne offene Implantate

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jan Kanderske - Prosper-Hospital-Recklinghausen, Recklinghausen
  • Ralf Siegert - Prosper-Hospital-Recklinghausen, Recklinghausen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod421

doi: 10.3205/13hnod421, urn:nbn:de:0183-13hnod4213

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Kanderske et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: 6 Jahre nach Einführung eines teilimplantierbaren Knochenleitungshörsystems ohne offene Implantate wurde dieses unter dem Namen alpha (Fa. Sophono) weltweit über 1000mal implantiert. Ziel dieser Studie war es, die Kraftankopplung des Hörsystems in Abhängigkeit verschiedener Basisplatten und Hautdicken zu untersuchen.

Methoden: Bei der Magnetimplantation erfolgt die systematische Ausdünnung der Haut, die Wahl der Stärke der auswechselbaren Basisplatte wird postoperativ durch den Patienten vorgenommen. Weitere, stärkere Platten für z.B. sportliche Aktivitäten können gewählt werden.

Bei labortechnischen Untersuchungen wurden Abzugskräfte in Abhängigkeit verschiedener Basisplatten und Abstände zum Magnetimplantat gemessen, klinische Nachuntersuchungen umfassten Hautdicken- und Kraftabzugsmessungen in verschiedene Richtungen.

Patienten: 34 Implantate bei 29 Patienten konnten 17,1±12,0 Mon. postoperativ untersucht werden. Das Patientenalter betrug im Mittel 19,5 J. (6–73 J.).

Ergebnisse: Die Abzugskräfte sind durch Variation der Basisplatte und Änderung des Abstandes durch chirurgische Hautdickenmanipulation oder Unterfütterung zwischen 0,5 und 5 N einstellbar.

Gemessenen Hautdicken betrugen 4,0±0,9 mm, gemessene Abzugskräfte bei Zug nach lateral / kaudal / dorsal lagen bei 1,0±0,4 N / 0,7±0,4 N / 0,8±0,3 N. Die Korrelation bei Hautdicken und Abzugskräften in alle drei Richtungen verlief minimal negativ ohne statistische Signifikanz.

Schlussfolgerung: Trotz individueller Hautdicke wählt ein Patient die Plattenstärke so, dass laterale Abzugskräfte um 1 N entstehen. Labortechnische Messungen zeigten eine Erreichbarkeit dieser Haltekraft bei 7 mm Platten-Magnetimplantat-Abstand. Als Kraftreserve für höhere Haltekräfte empfiehlt sich eine Hautdicke von etwa 5 mm.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.