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Progredienter Innenohrverlust nach Explosiontrauma
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Im Rahmen der internationalen NATO Einsätze kommt es bei Soldaten zu Explosionsverletzungen des Ohres. Bei den zuvor hörgesunden Soldaten kann die Langzeit-Auswirkung der Verletzung auf das Innenohr beobachtet werden.
Methoden: 54 Soldaten wurden über einen mittleren Zeitraum von 1900 Tagen nach einer Explosionsverletzung der Ohrregion nachbeobachtet und neurootologisch überwacht. Die ton- und sprachaudiometrischen Untesuchungergebnisse, das Verletzungsausmaß als auch die Gleichgewichtsfunktion wurden in regelmäßigen Abständen untersucht.
Ergebnisse: Ca 40% der zuvor hörgesunden Soldaten zeigten eine progrediente symmetrische Hörstörung. Die Gleichgewichtsfunktionen erwiesen sich als robuster und zeigten keine Auffälligkeiten (klinisch und neurootologisch). Die auduitive Verarbeitung wurde zudem negativ durch das traumatische Erlebnis beeinflusst. Ähnlich verhielt es sich mit der Kompensation des Tinnitusleidens.
Schlussfolgerung: Der symmetrische Hörverlust legt eine intrinsische Risiko-Komponente nach Innenohrverletzung nahe. Das Ausmaß der initialen Verletzunge korreliert dabei nicht mit dem Hörverlust. Die vestibulären Anteile scheinen hier robuster zu sein. Hinzu kommt eine zentrale Verarbeitungsstörung durch das PTBS, die die Hörsituation kritisch verschärft.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.