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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Progredienter Innenohrverlust nach Explosiontrauma

Meeting Abstract

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  • corresponding author Roland Jacob - BWZK Koblenz, Koblenz
  • Yvonne Stelzig - BWZK Koblenz, Koblenz
  • Christian Schmidt - BWZK Koblenz, Koblenz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod411

doi: 10.3205/13hnod411, urn:nbn:de:0183-13hnod4113

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Jacob et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen der internationalen NATO Einsätze kommt es bei Soldaten zu Explosionsverletzungen des Ohres. Bei den zuvor hörgesunden Soldaten kann die Langzeit-Auswirkung der Verletzung auf das Innenohr beobachtet werden.

Methoden: 54 Soldaten wurden über einen mittleren Zeitraum von 1900 Tagen nach einer Explosionsverletzung der Ohrregion nachbeobachtet und neurootologisch überwacht. Die ton- und sprachaudiometrischen Untesuchungergebnisse, das Verletzungsausmaß als auch die Gleichgewichtsfunktion wurden in regelmäßigen Abständen untersucht.

Ergebnisse: Ca 40% der zuvor hörgesunden Soldaten zeigten eine progrediente symmetrische Hörstörung. Die Gleichgewichtsfunktionen erwiesen sich als robuster und zeigten keine Auffälligkeiten (klinisch und neurootologisch). Die auduitive Verarbeitung wurde zudem negativ durch das traumatische Erlebnis beeinflusst. Ähnlich verhielt es sich mit der Kompensation des Tinnitusleidens.

Schlussfolgerung: Der symmetrische Hörverlust legt eine intrinsische Risiko-Komponente nach Innenohrverletzung nahe. Das Ausmaß der initialen Verletzunge korreliert dabei nicht mit dem Hörverlust. Die vestibulären Anteile scheinen hier robuster zu sein. Hinzu kommt eine zentrale Verarbeitungsstörung durch das PTBS, die die Hörsituation kritisch verschärft.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.