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Langzeitergebnisse von Kindern mit Cochlea-Implantat (CI), die im ersten und zweiten Lebensjahr implantiert wurden
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einführung: Durch die Einführung des Neugeborenen-Hörscreenings konnten das Diagnose- und Therapiealter bei hochgradiger Schwerhörigkeit auf 4–5 Monate gesenkt werden. Dies führte zur Zunahme der CI-Versorgungen im führen Lebensalter. Die ersten Ergebnisse zeigten bei den meisten Kindern eine Hör- und Sprachentwicklung, die sich der normalhörender Kindern ähnelt. Inzwischen sind diese Kinder 10–14 Jahre alt und tragen ihr CI 8–12 Jahre.
Material und Methode: Sprachperzeptive Daten der regelmäßig angewandten Tests von 126 Kindern, die zwischen 1996 und 2002 im Alter bis zu zwei Jahren unilateral ein CI erhalten haben, werden retrospektiv ausgewertet und statistisch analysiert. Die Auswertung erfolgt in zwei Subgruppen: Gruppe A (n=24): Kinder, die unter einem Jahr das CI erhalten haben und Gruppe B (n=80): Kinder, die im Alter zwischen ein und zwei Jahren das CI erhalten haben.
Ergebnisse: Die bisher analysierten Ergebnisse zeigen in beiden Gruppen einen Unterschied im Sprachverstehen. Die Kinder in Gruppe A zeigen eine bessere sprachperzeptive Entwicklung als die der Gruppe B. Weitere Analysen der individuellen Patientendaten werden prüfen, ob diese Differenz von unterschiedlichen Einflüssen abhängig ist oder nur altersabhängig sind.
Schlussfolgerungen: Es zeigt sich, dass die Kinder, die bereits im sehr frühen Kindesalter unter einem Jahr ein CI erhalten haben, auch langfristig bessere Hörerfolge zeigen, als Kinder, die zum Zeitpunkt der Operation älter als ein Jahr alt waren. Es ist anzunehmen, dass Reifungsprozesse, die im ersten Lebensjahr stattfinden später nicht komplett nachzuholen sind.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.