gms | German Medical Science

84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Dynamische Rezeptorfunktionsanalyse nach transtympanaler Gentamycin-Applikation beim Morbus Menière

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Roland Hülse - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim/UMM, Mannheim
  • Alexander Blödow - Klinik für HNO-Heilkunde, HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Berlin
  • Leif Erik Walther - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim/UMM, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod405

doi: 10.3205/13hnod405, urn:nbn:de:0183-13hnod4051

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Hülse et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einführung: Die intratympanale Gentamycinapplikation ist eine evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeit bei rezidivierenden Schwindelattacken bei Morbus Menière. Mittels moderner Vestibularisdiagnostik lassen sich heute Veränderungen der Rezeptorfunktion objektiv, rezeptorspezifisch und dynamisch erfassen.

Fallbericht: Einer 63 jährigen Patientin mit einem nach AAO HNS-Kriterien sicheren Morbus Menière wurde wegen rezidivierender Schwindelattacken eine intratympanale Gentamicinapplikation empfohlen. Der niederfrequente Bereich des hVOR (thermische Prüfung) war vor der Therapie beeinträchtigt. Der hochfrequente Bereich des hVOR(Video Kopfimpuls-Test) war normal. 2 Wochen nach der Therapie konnte eine Gainreduktion des hVOR nachgewiesen werden. Zeitgleich kam es zur Ausbildung von Rückstellsakkaden. Die Otolithenfunktion wurde mit luftleitungsinduzierten zervikalen evozierten myogenen Potenzialen (AC cVEMP-Sakkulusfunktion) bei 500 Hz und mit knochenleitungsinduzierten okulären VEMP (BC oVEMP, 500 Hz, überwiegende Utrikulusfunktion) ermittelt. Im Verlauf kam es zu einer Funktionsminderung mit allmählicher Reduktion der Amplituden.

Schlussfolgerungen: Die Rezeptorfunktion kann mittels Video-KIT, cVEMP und oVEMP topologisch ermittelt werden. Im Rahmen einer transtympanalen Gentamicinapplikation beim Morbus Menière lassen sich die induzierten Veränderungen der vestibulären Rezeptorfunktion dynamisch im Zeitverlauf und in Bezug auf unterschiedliche Arbeitsbereiche der vestibulären Rezeptoren, insbesondere des VOR, quantitativ und objektiv erfassen. Ein Monitoring bei intratympanaler Gentamicinapplikation trägt zur Analyse der induzierten Veränderungen der Rezeptorfunktion bei.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.