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Vergleich von CI422 und Hybrid-L Elektrode bei schwerhörigen Erwachsenen mit Restgehör
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Die Möglichkeit nach einer Cochlea Implant (CI)-Operation das Restgehör zu erhalten gewinnt weiter an Bedeutung. Der Erhalt des natürlichen Gehörs tritt besonders im Tieftonbereich auf welcher zusätzlich akustisch versorgt werden kann. Die Elektroden CI422 (20 mm) und Hybrid-L (14,5 mm) sind für den hörerhaltenen Einsatz konzipiert. Die retroperspektive Betrachtung des Restgehörerhalts soll die Indikation der Elektrodenwahl verbessern. Des Weiteren soll auf Entwicklung des Sprachverstehens hingedeutet werden.
Methoden: Patienten mit einer moderaten sensorineuralen Hörminderung im Frequenzbereich unterhalb von 1,5 kHz wurden bereits mit einer Hybrid-L Elektrode (N: 114) oder CI422 (N: 140) operiert. Die Auswertung beinhaltet den Prä- zu Post-OP Vergleich der Luftleitungsschwellen sowie das Sprachverständnis (HSM-Satztest; Freiburger-Einsilber). Hierzu wird die Hörentwicklung zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Erstanpassungswoche, 6 Monate, 12 Monate) betrachtet.
Ergebnisse: Die Auswertung zeigt, dass bei 92,8% der Hybrid-L und bei 87% der CI422 implantierten Patienten das tieffrequente Restgehör weniger als 30 dB HL absinkt. Das Absinken der Hörschwelle liegt im Median bei ca. 10 dB für die Hybrid-L und bei ca.15 dB für die CI422 Elektrode. Insbesondere durch eine zusätzliche akustische Verstärkung im Tieftonbereich können die besten Ergebnisse im Störgeräusch erzielt werden.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass eine hörerhaltene Implantation mit der Hybrid-L sowie der CI422 Elektrode erreicht wird. Um zukünftig genauere Indikationskriterien bestimmen zu können, müssen die Einflüsse auf den individuellen Hörerhalt präziser ermittelt werden können.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.