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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Audiometrische Ergebnisse nach Rundfenstermembranabdeckung bei einseitigem Hörsturz.

Meeting Abstract

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  • corresponding author Silke Gronau - HNO-Klinik, Neuss
  • Ario Heyne - HNO Klinik, Neuss
  • Andreas Neumann - HNO Klinik, Neuss

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod383

doi: 10.3205/13hnod383, urn:nbn:de:0183-13hnod3837

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Gronau et al.
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Gliederung

Text

Therapie der Wahl des plötzlichen einseitigen Innenohr-Hörverlustes ist die Infusionstherapie oder als ultima ratio die Tympanoskopie unter dem Verdacht auf eine Rundfenstermembranruptur. Obwohl nur selten eine solche Ruptur eindeutig sichtbar ist, wird die Rundfensternische mit Bindegewebe bliteriert.

Ziel der vorliegenden Studie war es, den Stellenwert der Typanoskopie im Hinblick auf die Hörverbesserung zu untersuchen.

Zwischen 2005 und 2012 wurden 210 Patienten wegen eines Hörsturzes (Hörverlust mindestens 25 dB) stationär mit einer Infusionstherapie mit Kortison und Pentoxifyllin therapiert.

Bei 54 Patienten mit einem Hörverlust von mindestens 60 dB in drei Frequenzen wurde eine Tympanoskopie mit Obliteration der Rundfenstermembran durchgeführt – seit 2009 mit intratympanaler Applikation von Kortikoiden.

Die audiometrischen Daten aller Patienten (Aufnahmebefund und mindestens 4 Wochen nach Hörsturzereignis) wurden erfasst und in Abhängigkeit der Tehrapie gegenübergestellt.

Eine Verbesserung des Hörvermögens (mindestens 20 dB in 3 Frequenzen) zeigte sich bei 125 von 210 Patienten (59,5). Intraoperativ zeigte sich bei 3 (5,5%) der Patienten eindeutig eine Ruptur des runden Fensters. Das Hörvermögen besserte sich bei 2 dieser Patienten.

Fazit: Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass eine Ruptur der Rundfenstermembran nur selten direkt sichtbar ist, weil sie entweder nicht vorlag oder die Membran in der Nische nicht eingesehen werden konnte. In beiden Patientengruppen kam es in ca. 60% zu einer Hörverbesserung. Dies entspricht der Spontanremissionsrate nach Literaturrecherche. Ein positiver Effekt der Tympanoskopie/Rundfensterobliteration auf das Hörvermögens ist nach unseren Untersuchungen nicht nachweisbar. Daten eines multizentrischen größeren Patientenkollektivs wären wünschenswert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.