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Das Hyperakusis-Inventar (HKI): Ein valides Screeninginstrument zur Erfassung der Hyperakusisbelastung unter Berücksichtigung von Phonophobie, Rekruitment und Schwerhörigkeit
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Hyperakusis (HK) ist unzureichend erforscht. Die Klassiker Unbehaglichkeitsschwelle (UBS)weisen geringe Beziehungen zur HK auf. Der Geräuschempfindlichkeits-Fragebogen (GÜF) sowie der Hyperakusis Questionnaire (HQ; Khalfa et al. 2002) sind ungenügend sensitiv und spezifisch. Das vorgestellte Hyperakusis-Inventar (HKI) besteht aus einem 9-Item-Extrakt aus GÜF und HQ und zwischen HK und Phonophobie (PP) differenzierenden Items des Strukt. Tinnitus Interview (STI). Es soll die Testgüte des HKI belegt und damit GÜF und HQ abgelöst werden.
Methode: Wir evaluierten die Testgüte und Praktikabilität des HKI bei 216 Tinnitus-Patienten (47% weiblich; mittl. Alter 47 Jahre, range 18–77). Eingesetzt wurden STI, UBS für Töne (UBST) und Rauschen (UBSR), GÜF, HQ und Tinnitus-Fragebogen (TF) sowie weitere psychometrische Testverfahren (BDI etc).
Ergebnisse: Hohe Korrelation zwischen GÜF und HQ (>0.7), mittlere Korrelation (>0.5) zwischen GÜF/HQ und den HK-Items des STI, geringe Korrelationen von GÜF/HQ bzw. STI mit den UBS (<0.25). Der aus GÜF und HK extrahierte Kurz-Fragebogen ist eindimensional, intern und extern valide mit hoher konvergente Validität und Reliabilität (α=.93). geringer divergenter Validität. Mittlere Zusammenhänge zur Depressivität (BDI-r=.49, p<.001), BDI-II-r=.31, p<.001, starke Zusammenhänge zum BSI, erfassten Beschwerden (PSDI-r=.47, p<.001, GSI-r=.55, p<.001, PST-r=.57, p<.001). Quartile und Cut-off-Wert sind errechnet. Erste Validierungsmessungen bei 28 Patienten einer Tinnitus-Bewältigungstherapie (TBT) ergeben eine Reduzierung der Werte (p<.01), mit hohen Effektstärken (r=.61) im HKI bzw.der HK-Analogskala (r=.57).
Schlussfolgerung: Das HKI ist zuverlässig und praktikabel zur Einschätzung des HK-Schweregrades und HK-Veränderung. Es ist zur Implementierung in wissenschaftlichen Quer- und Längsschnittuntersuchungen geeignet.
Unterstützt durch: Schön Klinik Roseneck Prien, Univ. Salzburg, Univ. Göttingen
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.