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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Demographische Entwicklung eines Cochlea Implantat Zentrums im Verlauf zweier Jahrzehnte

Meeting Abstract

  • corresponding author Farnaz Fahimi - HNO Uniklinik Essen, Essen
  • Diana Arweiler-Harbeck - HNO-Uniklinik, Essen
  • Kerstin Büchsenschütz - HNO-Uniklinik, Essen
  • Stephan Lang - HNO-Uniklinik, Essen
  • Melanie Teschendorf - HNO-Uniklinik, Essen
  • Judith Arnolds - HNO-Uniklinik, Essen
  • Benjamin Kansy - HNO-Uniklinik, Essen
  • Heike Bagus - CochleaImplantCentrum, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod366

doi: 10.3205/13hnod366, urn:nbn:de:0183-13hnod3663

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Fahimi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit Beginn der Cochlea-Implantationen haben sich Implantationsalter und Indikation mehrfach geändert. Nachdem initial Erwachsene versorgt wurden, galt dann das Haupt-Augenmerk Kindern, die zunächst unilateral, dann zunehmend bilateral und derzeit auch vor Beendigung des 1. Lebensjahres implantiert werden. Parallel entwickelte sich die Versorgung Erwachsener. In den letzten Jahren gewann bei zunehmender Alterung der Gesellschaft die Versorgung von Patienten jenseits der 60 an Bedeutung.

Patienten und Methode: Zwischen 1996 und 2012 wurden an der HNO-Universitätsklinik Essen 630 Cochlea Implantationen durchgeführt. Die Daten wurden im Hinblick auf die Alterszusammensetzung in Altersgruppen aufgeteilt (<18 Monate, 18 Mon. bis 4 Jahre, 5 bis 10 Jahre, 11–18 Jahre, 18–60 Jahre, 61–70 und älter als 70 Jahre) und untereinander sowie in Bezug auf die demographische Veränderung im Verlauf der Jahre verglichen. Zusätzlich erfolgte eine Evaluation in Bezug auf die deutschland- und europaweite demographische Entwicklung der Cochlea-Implant Patienten.

Ergebnisse: Bis 2006 wurden in Essen vorwiegend Kinder versorgt. Ab 2007 erfolgte ein deutlicher Wandel: Die absolute Anzahl der unter 18-Jährigen sank in 6 Jahren von 57,1% auf 31,6%, der Anteil der Erwachsenen stieg von 42,9% auf 68%, der Anteil der über 60-Jährigen von 6,1% (2007) auf 22,8% (2012). Der Anteil der Kleinstkinder blieb mit ca. 5% stabil, der Anteil der Kinder in der Gruppe älter als 4 Jahre sank deutlich.

Diskussion: Im Vergleich liegt deutschlandweit eine parallele Entwicklung vor, europaweit lag die Gruppe der über 60-Jährigen mit 23% über dem europäischen Mittel von 12%.

Die Analyse demographischer Daten ermöglicht die Entwicklung altersangepasster und individualisierter therapeutischer Konzepte.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.