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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Versorgung mit dem Mittelohrimplantat Vibrant Soundbridge bei Kindern

Meeting Abstract

  • corresponding author Benjamin Philipp Ernst - HNO-Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Christiane Hey - Schwerpunkt für Phoniatrie und Pädaudiologie, Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Benjamin Philipp Lange - Institut für Med. Psychologie und Med. Soziologie, Universität Göttingen, Göttingen
  • Martin Leinung - HNO-Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - HNO-Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod363

doi: 10.3205/13hnod363, urn:nbn:de:0183-13hnod3637

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Ernst et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Versorgung einer Gehörgangsatresie (GA) stellt insbesondere bei Kindern einen hohen Anspruch an Arzt und Akustiker. Herkömmliche Knochenleitungshörsystemlösungen scheitern häufig an einer mangelnden Akzeptanz und Tragetoleranz. Seit 2009 steht das Mittelohr-Implantatsystem Vibrant Soundbridge (VSB) als Alternative zur Verfügung. Weltweit wurde sie jedoch bislang erst bei ca. 100 Kindern eingesetzt, davon nur wenige unter dem 5. Lebensjahr. Ziel dieser Studie ist eine erste Erfassung der Versorgungsqualität bei Kindern unter dem 5. Lebensjahr mit Hilfe eines Fragebogens.

Material und Methoden: Seit 11/2011 wurden in der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Frankfurt/Main acht Kinder mit einem durchschnittlichen Implantationsalter von 3;1 Jahren mit einer VSB versorgt.

In sieben Fällen war ein frustraner Trageversuch mit einer Knochenleitungshörsystemlösung ab dem 8. Lebensmonat vorausgegangen. Die Versorgungsqualität wurde mit einem eigens hierfür entwickelten standardisierten Fragebogen erhoben.

Ergebnisse: Alle Eltern bestätigten einen nur mäßigen Gewinn durch eine herkömmliche Knochenleitungshörsystemlösung. Die Angaben bezüglich der VSB dokumentierten dagegen eine deutliche Überlegenheit in den Kategorien Handhabung, Tragekomfort, Trageakzeptanz sowie Tragezeit. Weiterhin wurde eine reduzierte Höranstrengung einhergehend mit einer erhöhten Zufriedenheit, Lebensqualität sowie eine deutlich bessere Ästhetik der VSB dokumentiert.

Schlussfolgerung: Die VSB stellt eine hervorragende Alternative zu den bislang verwendeten und etablierten Hörsystemen zur Versorgung von Hörstörungen bei GA auch im Kindesalter dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.